Doktorand der Bauhaus-Universität entwickelt Verwaltungssoftware für Wissenschaftler und gründet Forschungsnetzwerk in London

Wieso gibt es keinen einfacheren Weg, wissenschaftliche Artikel zu verwalten und mit Kollegen auszutauschen? Diese Frage stellten sich Victor Henning (Bauhaus-Universität Weimar) und Jan Reichelt (Universität zu Köln), als sie begannen, ihre Doktorarbeiten zu schreiben. Also machten sie sich gemeinsam mit Paul Föckler, Absolvent des Studiengangs Mediensysteme an der Bauhaus-Universität, selbst daran, eine kostenlose Forschungssoftware zu entwickeln. Diese geht heute in den offenen Beta-Test.

Mendeley ist sowohl eine Software zum Verwalten und Austauschen wissenschaftlicher Artikel als auch eine Webseite, die Forschungstrends aufzeigt und gleichgesinnte Wissenschaftler vernetzt. Die Vision der Gründer eines „Last.fm für die Wissenschaft“ gewann die früheren Gründungsingenieure von Skype als Investoren und faszinierte Stefan Glänzer, den ehemaligen Executive Chairman von Last.fm, nun Executive Chairman von Mendeley.

Mendeley Desktop ist eine Software für Windows, Mac und Linux, die automatisch die Metadaten, den Volltext und die zitierten Referenzen aus PDF-Dokumenten extrahiert. Daraus erstellt die Software eine persönliche Artikelbibliothek, die raffinierte Such-, Filter- und Tagging-Funktionen beinhaltet und zudem mit Kollegen geteilt und synchronisiert werden kann. In Mendeley-Web, dem dazugehörigen Online-Forschungsnetzwerk, können Nutzer ein Back-up ihrer Artikelbibliothek erstellen, Trends über die meistgelesenen Artikel in jeder Wissenschaftsdisziplin entdecken und sich mit gleichgesinnten Forschern vernetzen. „Je größer unsere Datenbank wird, desto detailliertere Statistiken über Forschungstrends verschiedener Disziplinen und die Leserschaft jedes einzelnen Artikels können wir erstellen“ erklärt Victor Henning. „Zusätzlich kommt bald ein Empfehlungssystem für wissenschaftliche Artikel hinzu. Die Grundidee ist ein 'Last.fm für die Wissenschaft'.“

Dies weckte Stefan Glänzers Aufmerksamkeit. Als 'Seed Investor' und Executive Chairman hatte er Last.fm zum weltweit größten „Social Music Network“ mit über 20 Millionen Nutzern mit aufgebaut. Die akademische Welt ist ihm aber ebenfalls gut bekannt: Seine eigene Promotion hatte er mit Auftritten als DJ finanziert. „Ich wünschte, ich hätte damals so eine Software gehabt“, so Dr. Glänzer. „Und die Gemeinsamkeiten der Konzepte sind beträchtlich: Basierend auf seiner Audioscrobbler-Software, die Nutzern dabei hilft, Musik zu teilen und zu entdecken, konnte Last.fm die weltweit größte offene Musikdatenbank erschaffen. Basierend auf der Mendeley Desktop-Software, die Nutzer beim Verwalten, Tauschen und Entdecken von Forschungsartikeln unterstützt, könnte Mendeley das gleiche für die Wissenschaft gelingen.“

Nachdem Dr. Glänzer als Executive Chairman bei Mendeley eingestiegen war, stellte er den Kontakt zu den Gründungsingenieuren von Skype her, die über ihren Fonds ASI kürzlich ebenfalls in den Wissenschaftsverlag Versita investiert hatten. Mendeleys Software überzeugte sie sofort. „Etliche Webseiten versuchen zur Zeit, ein 'Facebook für Wissenschaftler' zu werden“ meint Eileen Broch, Investment Director von ASI. „Mendeley dagegen ist nicht nur ein weiteres Social Network, sondern eine wirklich nützliche Integration von Software- und Web-Technologien, die tagtägliche Probleme von Wissenschaftlern löst. Deshalb haben wir investiert.“

Über Mendeley: Mendeley entwickelt sowohl Software zur Verwaltung und zum Austausch wissenschaftlicher Artikel als auch eine Webseite, die Forschungstrends aufzeigt und gleichgesinnte Wissenschaftler vernetzt. Das Unternehmen wurde 2007 von Paul Föckler, Victor Henning und Jan Reichelt in London gegründet.

Kontakt:
Victor Henning
Founder & Director
Mendeley Ltd.
112 Clerkenwell Road
London, EC1M 5SA
United Kingdom
Mail: victor.henning@mendeley.com
Tel.: +44 (0)207 253 1595

Media Contact

Dr. Michael Eckardt idw

Weitere Informationen:

http://www.mendeley.com

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