Auwald-Hotspot wird renaturiert

Anlässlich der heutigen Einweihung des Renaturierungs-projektes in den Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt mit dem bayerischen Umweltminister Dr. Markus Söder weist das Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf die besondere ökologische Bedeutung hin.

Als einer der größten zusammenhängenden Auwälder Deutschlands ist dies ein vielfältiger und einzigartiger Lebensraum. „Ein richtiger Auwald-Hotspot in Deutschland wird hier gemeinsam zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz renaturiert. Deshalb beteiligt sich der Bund hier mit einem Teilprojekt und erprobt die Möglichkeiten zur Wiederherstellung der für Auwälder typischen wechselnden Wasserverhältnisse,“ sagte Andreas Krug, Abteilungsleiter für integrativen Naturschutz.

Dieses Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums mit insgesamt 1,49 Mio € gefördert. Der Freistaat Bayern stellt dafür 212.000 € zur Verfügung und schafft darüber hinaus mit umfangreichen Baumaßnahmen (Gesamtkosten ca. 13,5 Mio €) die Voraussetzungen für die Flutung der Auen. Projektträger sind die Arbeitsgemeinschaft Auenrenaturierung und die Katholische Universität Eichstätt.

Hintergrund:
Zwischen Neuburg und Ingolstadt führen der Aufstau und die Eindeichung der Donau zur Nivellierung der auentypischen Wasserstandsschwankungen und oft über mehrere Jahre hinweg zum vollständigen Ausbleiben der Auenüberflutung. Der Freistaat Bayern und die Arbeitsgemeinschaft Auenrenaturierung, bestehend aus Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und Stadt Ingolstadt, haben sich mit ihrem Renaturierungsprojekt zum Ziel gesetzt, diese Entwicklung durch gezielte Flutungen teilweise wieder rückgängig zu machen. Mit dem vom Bund geförderten Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben soll zudem dafür gesorgt werden, dass – entsprechend den Verhältnissen in einer natürlichen Flussaue – wieder wechselnde Wasserstände von Überflutung bis zur Austrocknung geschaffen werden. Ein wesentlicher Teil des E+E-Vorhabens ist die wissenschaftliche Untersuchung von Vegetation, Fauna und Wasserhaushalt. Damit soll überprüft werden, ob die Entwicklung der Aue den gewünschten Verlauf nimmt. Es soll auch abgeschätzt werden, welchen Einfluss die Flutung auf die forstliche Nutzbarkeit des Auwalds nimmt. Weiterhin ist geplant, die wissenschaftlichen Ergebnisse für die Information der Öffentlichkeit aufzubereiten.
Weitere Informationen zum E+E-Vorhaben:
http://www.bfn.de/0202_donau-auen-dynamisierung.html

Media Contact

Franz August Emde idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer