Autonomem Roboter gelingt Pazifik-Querung
Das Unternehmen Liquid Robotics hat heute, Donnerstag, bekannt gegeben, dass mit dem „Papa Mau“ ein mit Wellenenergie betriebener autonomer Roboter eine Pazifik-Querung erfolgreich abgeschlossen hat.
Der Wellengleiter war mehr als ein Jahr von San Francisco bis in den Hervey Bay bei Bundaberg, Queensland, Australien unterwegs, über eine Strecke von 9.000 Seemeilen (16.668 Kilometer) – die längste je von einem autonomen Fahrzeug zurückgelegte Strecke. Dabei hat der Roboter wertvolle Daten über den Zustand des Ozeans gesammelt.
Mission erfüllt
Papa Mau ist einer von mehreren PacX Wave Glidern aus dem Hause Liquid Robotics, die für die Fortbewegung ausschließlich Energie aus der Wellenbewegung des Meeres nutzen. Diese Wellengleiter haben bereits im März den bisherigen Streckenrekord für seefahrende Roboter gebrochen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120315002 ).
„Wir wollten nicht nur zeigen, dass Wellengleiter-Technologie die Hochsee und eine derart lange Reise überstehen, sondern viel wichtiger, Meeresdaten in Echtzeit aus den entlegendsten Regionen des Pazifiks sammeln und übertragen“, erklärt Bill Vass, CEO von Liquid Robotics.
Dazu ist Papa Mau bei der Pazifik-Querung eine vorgegebene Route abgefahren und hat dabei eine gewaltige Menge an Daten über den Ozean mit bislang unerreichter Genauigkeit geliefert. Unter anderem ist der Roboter im äquatorialen Pazifik durch 1.200 Meilen einer Chlorophyll-Konzentration gereist, die auf starke Vermehrung des für die Selbstregulierung des Ökosystems Ozean wichtigen Phytoplankton hindeutet. Solche Konzentrationen wurden bisher primär durch Satellitenaufnahmen beobachtet.
PacX Challenge
Diese und andere Daten stellt das Unternehmen als Teil der PacX Challenge bereit, ein weltweiter Wettbewerb, bei dem Forscher und Studenten eingeladen sind, interessante, produktive und innovative Verwendung für die gesammelten Daten zu suchen. Als Hauptpreis winken 50.000 Dollar Forschungsgeld von BP sowie sechs Monate Zugriff auf die Datendienste der Wellengleiter. Zwar war der Wettbewerb weltweit ausgeschrieben, doch die heute bekannt gegeben fünf Finalisten sind allesamt Meeresforscher aus den USA.
Die Ankunft von Papa Mau vor Queensland ist übrigens noch nicht der Abschluss des Pazifik-Querungs-Projekts. Ein zweiter Wellengleiter namens „Benjamin“ soll Anfang 2013 Australien erreichen, zwei weitere sind auf dem Weg nach Japan. Hier gab es auch einen kleinen Rückschlag: Der Roboter „Fontaine Maru“ muss für Reparaturen nach Hawaii zurückkehren, ehe er seine Reise fortsetzen kann.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.liquidr.comAlle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung
Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…