Aussaatflächen 2009: Sommergerste und Hafer auf Tiefststand

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltbauerntag am 1. Juni mitteilt, haben die Landwirte nach Ergebnissen der Erhebung über die Frühjahrsaussaaten vom April 2009 vor allem den Anbau von Winterweizen nochmals auf nunmehr 3,2 Millionen Hektar (+ 1,2% gegenüber Vorjahr) ausgedehnt.

Sommergerste mit 448 000 Hektar (- 17,5% gegenüber Vorjahr) und Hafer mit 163 000 Hektar (- 9,1% gegenüber Vorjahr) haben dagegen die niedrigsten Anbauflächen seit der Wiedervereinigung erreicht. Für diese Entwicklung sind zum einen gute Aussaatbedingungen im letzten Herbst sowie eine geringe Auswinterung – trotz des langen Winters gab es nur geringe Schäden an Winterkulturen – verantwortlich. Zum anderen gab es bei einigen Sommerkulturen vergleichsweise ungünstige Vermarktungskonditionen.

Der Anbau von Sommergerste, die oft als Braugerste genutzt wird, wurde seit 1999 um 47% reduziert; die mit Hafer bestellte Fläche verringerte sich in den letzten 10 Jahren um 39%.

Die Aussaatfläche für Körnermais, einer weiteren Sommergetreideart, ist gegenüber dem Vorjahr um fast 10% auf 470 000 Hektar zurückgegangen. Gleichzeitig hat der Anbau von Silomais auf über 1,6 Millionen Hektar (+ 4,9% gegenüber Vorjahr) zugenommen. Die Silomaisfläche ist somit in den letzten zehn Jahren um fast 37% gestiegen. Eine Ursache dafür ist die verstärkte Nutzung von Silomais zur Energiegewinnung unter anderem in Biogasanlagen. Der Anbau von Kartoffeln hat sich mit gut 267 000 Hektar und einer Zunahme um 3,0% auf niedrigem Niveau wieder etwas gefestigt.

Bei den Winterkulturen ist zur Aussaat 2009 neben Winterweizen vor allem bei Winterraps wieder ein vermehrter Anbau festzustellen: mit 1,45 Millionen Hektar (+ 6,6% gegenüber Vorjahr) wird die Flächenausdehnung des Jahres 2007 aber nicht erreicht. Neben einer gegenüber dem letzten Jahr um 3,2% auf 1,46 Millionen Hektar gestiegenen Anbaufläche für Wintergerste blieb der Anbau von Roggen mit 736 000 Hektar und Triticale mit nahezu 397 000 Hektar relativ stabil.

Aufgrund der begrenzten Zahl an Berichterstattern im April sind die Angaben als vorläufige Anbautendenzen anzusehen.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Doris Schmeling,
Telefon: (0611) 75-8649,
E-Mail: ernte@destatis.de

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Doris Schmeling Statistisches Bundesamt

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