Auslandsmobilität im Studium muss noch weiter steigen

Die Auslandsmobilität deutscher Studierender ist zwischen 2007 und 2009 von 23 Prozent auf 26 Prozent gestiegen. Dabei handelt es sich um den Anteil an allen deutschen Studierenden, die einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt realisiert haben.

Mobilität gelingt dort am besten, wo sie als Bestandteil des Curriculums vorgesehen ist, über einen Austausch oder über integrierte Studiengänge mit ausländischen Hochschulen erfolgt. Das sind Ergebnisse einer Befragung, die die HIS -Hochschul-Informations-System GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zum zweiten mal durchgeführt hat. Die Studie wertet die Antworten von 7.000 Studierenden aus und zeigt, dass dort weiterhin ein großes Mobilitätspotenzial besteht.

Das BMBF hat sich zum Ziel gesetzt, die Mobilität von Studierenden deutlich zu steigern und finanziert daher Programme des DAAD, die gemeinsame Studiengänge mit Doppelabschlüssen ebenso unterstützen wie Studiengänge mit integrierten Auslandsaufenthalten. Neu ist ein Modellprogramm, mit dem vierjährige Bachelor-Studiengänge gefördert werden, die eine einjährige Auslandsphase einschließen. Ziel von BMBF und DAAD ist es, dass mittelfristig mindestens 50 Prozent der Studierenden im Erststudium studienbezogene Erfahrungen im Ausland sammeln – mit Studien- und Sprachkursaufenthalten oder Praktika.

Besonders stark ist die Auslandsmobilität in den alten Studiengängen angestiegen, die mit Diplom, Magister oder Staatsexamen abschließen. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Studierenden in den alten Studiengängen sich zunehmend in höheren Fachsemestern finden, in denen auch traditionell der Anteil der Auslandsmobilität höher liegt. In den neuen Bachelor-Studiengängen liegt das Mobilitätsniveau wie schon im Jahr 2007 bei 15 Prozent an den Universitäten; an den Fachhochschulen ist es von neun Prozent auf 13 Prozent gestiegen. Ein Grund dafür: Die hohe Zahl von integrierten Studiengängen mit ausländischen Hochschulen an den Fachhochschulen. Generell scheint es in der jetzigen Übergangsphase zu früh für eine endgültige Bewertung zu sein: Erst nach Abschluss der Umstellung auf die neuen Bachelor- und Masterstrukturen wird die Entwicklung der Mobilitätszahlen für die neuen Studiengänge genauer erkennbar sein und bewertet werden können.

Die studienbezogenen Aufenthalte im Ausland dauern – wie schon im Jahr 2007 – durchschnittlich sechs Monate. Mit großem Abstand ist Westeuropa mit fast zwei Dritteln der Aufenthalte immer noch die bevorzugte Gastregion für Auslandsaufenthalte der deutschen Studierenden.

Die Ergebnisse der Studie wurden am Donnerstag in Berlin auf der 3. Fachkonferenz zur internationalen Mobilität deutscher Studierender im Rahmen der von BMBF und DAAD initiierten Kampagne „go out! studieren weltweit“ vorgestellt.

Die Kurzfassung der Studie „Internationale Mobilität im Studium 2009. Wiederholungsuntersuchung zu studienbezogenen Aufenthalten deutscher Studierender in anderen Ländern“ ist auf der Internetseite http://www.go-out.de/unter der Rubrik „Aktuelle Informationen“ einsehbar; der Projektbericht wird im Sommer in der DAAD-Publikationsreihe „Dok&Mat“ veröffentlicht.

Kontakt:

Pressestelle BMBF, Tiziana Zugaro-Merimi, Tel.: 030-1857-5050, E-Mail: presse@bmbf.bund.de

Dr. Ulrich Heublein, HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Studentenforschung, HIS-Außenstelle an der Universität Leipzig, Tel.: 0341-9730-342, E-Mail: Heublein@his.de

Claudius Habbich, DAAD, Referat „Information für Deutsche über Studium und Forschung im Ausland; Publikationen“, Kennedyallee 50, 53175 Bonn, Tel.: 0228-882 571, E-Mail: habbich@daad.de

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