Assekuranz 2008: Das Geld geht in den Vertrieb
Knapp jeder fünfte Euro der geplanten Ausgaben fließt bis 2011 in diesen Bereich. Das entspricht dem größten Einzeletat aller Ressorts.
Dabei konzentrieren sich die Topentscheider in erster Linie auf die Standardisierung von Vertriebsprozessen mit Hilfe von IT und die Schulung eigener Vertriebskräfte. Das sind die Ergebnisse der Studie „Branchenkompass 2008 Versicherungen“ von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Mehr als 80 Prozent der Versicherungshäuser räumen der Standardisierung von Prozessen einen bedeutenden Stellenwert ein. Insbesondere in der Vertriebsunterstützung und Bestandsführung sehen die befragten Entscheider großes Automatisierungspotenzial (60 Prozent). Darüber hinaus hat jedes zweite Versicherungsunternehmen das Dokumentenmanagement im Visier. Hier sehen die Experten besonders vielversprechende Ansatzmöglichkeiten, Prozesse zu normieren und damit flüssiger ablaufen zu lassen.
Gleichzeitig setzen die Versicherungsgesellschaften den Fokus auf die Schulung ihrer Mitarbeiter. Neun von zehn Topentscheidern wollen in den kommenden drei Jahren die Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Vertriebsmannschaft forcieren. Ziel ist, die Beratungsleistungen ihrer Mitarbeiter zu steigern und verlorengegangenes Kundenvertrauen für den Vertrieb zurückzugewinnen.
Der Vertrieb profitiert zudem von einer personellen und finanziellen Stärkung des Außendienstes. 86 Prozent der großen Versicherer und 65 Prozent der kleinen Anbieter werden in diesen Bereich investieren. Darüber hinaus plant fast jeder zweite Versicherer, den Internetdirektvertrieb bis 2011 zu erweitern. Im Einzelnen wollen 46 Prozent der großen Versicherer und 49 Prozent der kleinen Versicherer die Infrastruktur des Online-Vertriebs in den nächsten drei Jahren stärken.
Hintergrundinformationen
Im Juni 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting 100 Entscheider aus 100 der größten Versicherungsgesellschaften Deutschlands über ihre Investitionsziele und Marktpolitik bis 2011. Die Entscheider vertreten die wichtigsten Sparten der Personen- und Schadenversicherung: Leben, Kranken, Kfz, Haftpflicht, Industrie/Gewerbe, Transport, Rechtsschutz und andere Sachversicherungen. Befragt wurden die Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder oder die Leiter der für Investitionen zuständigen Finanz- und Entwicklungsabteilungen. Die Befragungen wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interview (CATI) durchgeführt.
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