Adipositas-Gene entlarven – Spitzenförderung für Nachwuchsforscher

Am IZKF leitet Peter Kovacs seit 2007 die Nachwuchsgruppe „Molekulare Mechanismen des Metabolischen Syndroms“. Es umschreibt verschiedene, stoffwechselbedingte Symptome, die zur gleichen Zeit auftreten, aber verschiedene Ursachen haben können, wie Bauchfett, Bluthochdruck, veränderte Blutfettwerte und Insulinresistenz.

Die Nachwuchsgruppe sucht nach den genetischen Voraussetzungen dieser komplexen Krankheitsbilder, die noch weitestgehend unbekannt sind. Dem Fettgewebe kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu, weil es eines der Hauptorgane für veränderte Stoffwechselvorgänge und somit am Entstehen des metabolischen Syndroms beteiligt ist. Beleg dafür ist der enge Zusammenhang zwischen Adipositas und Typ 2-Diabetes. Das Projekt schließt Populations- und Assoziationsstudien ein.

Im seinem speziellem Projekt „Funktionelle Genetik der Fettverteilung“ untersucht Peter Kovacs die unterschiedlichen Ausprägungen von Fett bei Adipositasbetroffenen. Grob unterschieden wird zwischen dem als gefährlich eingestuften bauchbetonten Fett und dem unter der Haut liegenden. Ziel ist es, Risikovarianten frühzeitig auszumachen, um möglichst vor einer Erkrankung gegensteuernd eingreifen zu können. Die Zukunftsvision des Forschers sind individuelle Gendatenspeicher, auf denen das Risikoprofil eines Menschen gespeichert ist, zuvor einfach gewonnen aus einer DNA-Probe aus der Mundschleimhaut.

Stationen seines wissenschaftlichen Werdegangs waren Bratislava, Greifswald, Leicester und Phoenix bevor Peter Kovacs 2004 nach Leipzig kam. Er lehrt sowohl an der Fakultät für Biowissenschaften/Pharmazie als auch für Medizin, betreut das Wahlfach „DNA-Sequenzierung und Microarrayanalysen in der klinischen Forschung“ sowie zahlreiche Promotionsstudenten. Darüber hinaus ist er in einer beachtlichen Anzahl von Fachveröffentlichungen Autor oder Co-Autor und wurde für seine Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet. Zu der „Plus 3“-Förderung sagte der 41-Jährige: „Ich bin hocherfreut, dass die Evaluation meines Projekts so positiv ausgefallen ist und ich die Möglichkeit erhalten habe, meine Forschungen vertiefen zu können.“

Mit ihrem Perspektiven-Programm unterstützt die gemeinnützige Boehringer Ingelheim Stiftung herausragende Nachwuchsgruppenleiter auf den Gebieten der Medizin, Biologie und Chemie. Mit der Förderung sollen sie ihr jeweiliges Forschungsprofil schärfen und soll generell die medizinische Grundlagenforschung in Deutschland verbessert werden.

Weitere Informationen:
PD Dr. Peter Kovacs
Medizinische Fakultät, IZKF
Telefon: +341 97 15 892
E-Mail: Peter.Kovacs@medizin.uni-leipzig.de

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Susann Huster idw

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http://www.uni-leipzig.de

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