Zurück in die Zukunft – Private Equity bleibt mit altem Geschäftsmodell erfolgreich

Die Private-Equity-Branche hat die Finanzkrise besser und mit weitaus geringeren Änderungen am Geschäftsmodell gemeistert als erwartet. Wie aus dem „Private Equity Trend Report 2011“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht, hat knapp die Hälfte der rund 200 befragten Gesellschaften im abgelaufenen Jahr mehr investiert als 2009, während nicht einmal jede fünfte ihr Engagement zurückgefahren hat. Für das laufende Jahr planen sieben von zehn Finanzinvestoren mit höheren Neuinvestitionen, von den deutschen Befragten sagen dies sogar über 80 Prozent.

„Über 90 Prozent der Befragten haben ihr Geschäftsmodell nicht grundlegend geändert. Das zeigt, dass das in der Krise totgeglaubte Modell des „Leveraged-Buy-Out“ doch zukunftsfähig ist. Allerdings sind Übernahmen und Beteiligungen mit extrem hohem Fremdkapitaleinsatz seltener geworden“, kommentiert Richard Burton, Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC.

Bei Neuengagements im Jahr 2011 wird der Kreditanteil („Debt to Equity Ratio“) nach Einschätzung der meisten deutschen Befragten (64 Prozent) zwischen 50 und höchstens 60 Prozent liegen. Gut jeder vierte Fonds (27 Prozent) rechnet mit einem Anteil der Kreditfinanzierung von weniger als 50 Prozent, während nur drei Prozent mehr als 60 Prozent des Kaufsumme leihen wollen.Dabei rechnet die überwiegende Mehrheit der Fonds nicht damit, dass eine restriktivere Kreditvergabe durch die Banken die Finanzierung erschweren könnte. Im Gegenteil erwarten 62 Prozent der deutschen und 41 Prozent der ausländischen Private-Equity-Gesellschaften für 2011 eine Verbesserung der Kreditverfügbarkeit, eine Verschlechterung befürchten lediglich drei Prozent bzw. fünf Prozent der ausländischen Fonds. An der Studie beteiligten sich knapp 200 Private-Equity-Gesellschaften, darunter 34 aus Deutschland. Jeder vierte Fonds verwaltet ein Vermögen von über einer Milliarde Euro.

Ausgeprägter Optimismus in Deutschland

Ausgesprochen zuversichtlich auf 2011 blicken die deutschen Fonds. Jeder zweite rechnet mit einer „signifikanten“ Marktbelebung, während diese Einschätzung nur von 12 Prozent der ausländischen Gesellschaften geteilt wird. Zudem wollen mehr deutsche Befragte (47 Prozent) die Zahl ihrer Neuerwerbungen gegenüber 2010 „deutlich“ steigern als ausländische Fonds (27 Prozent).

Investitionschancen sehen die meisten Befragten (75 Prozent) beim Verkauf von Unternehmen, die mehrheitlich in Besitz von Privatpersonen sind. Knapp 70 Prozent setzen auf die Übernahme von Unternehmensbereichen, die von Konzernen ausgegliedert werden. Die Übernahme von Portfoliounternehmen im Besitz anderer Private-Equity-Fonds ist für immerhin 71 Prozent der deutschen, aber nur 56 Prozent der ausländischen Fonds eine Option.

Europa bleibt attraktivste Zielregion

Ungeachtet der verhaltenen Konjunkturentwicklung in Westeuropa bietet die Region nach Ansicht der relativ meisten Befragten (53 Prozent) auch auf Sicht der kommenden fünf Jahre die besten Investitionschancen. Mit deutlichem Abstand folgen Asien (35 Prozent) und Osteuropa (30 Prozent).

Besonders positiv fällt mittlerweile die Einschätzung für den Investitionsstandort Deutschland aus. Aktuell halten 52 Prozent der Befragten die Rahmenbedingungen hierzulande für gut oder sehr gut, nur 15 Prozent bewerten sie als schlecht oder sogar sehr schlecht. Damit hat sich das Image Deutschlands in der Private-Equity-Branche binnen weniger Jahre komplett gedreht. Noch 2008 überwogen die negativen Einschätzungen (36 Prozent) die positiven Voten (22 Prozent) deutlich.

Von den befragten ausländischen Fonds wollen bis 2015 über 70 Prozent in Deutschland investieren. Derzeit sind erst 56 Prozent an deutschen Unternehmen beteiligt. „Insbesondere aus der Perspektive mittelständischer Unternehmen mit dünner Kapitaldecke ist der Stimmungswandel eine gute Nachricht. Denn die Auslandsfonds bringen zusätzliches Geld nach Deutschland und sind auch eher als deutsche Private-Equity-Gesellschaften dazu bereit, Minderheitsbeteiligungen einzugehen“, erläutert Burton.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/trend-report-2011

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