Schweizerischer Nationalfonds bewilligt Projekte an der Universität Basel zur Ankurbelung der Wirtschaft

Vier dieser Projekte werden im Nationalen Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften am Swiss Nanoscience Institute durchgeführt, das fünfte ist im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunktes Co-Me der ETH Zürich am Medical Image Analysis Center (MIAC) der Universität Basel angesiedelt.

Insgesamt hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) 28 neue Technologietransfer-Projekte bewilligt. Die Lancierung der Projekte erfolgte im Rahmen des Konjunkturpakets des Bundes. Dabei wurden dem SNF zusätzlich 10 Mio. Franken zur Stärkung des Wissens- und Technologietransfers der Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) zugeteilt.

In jedes der bewilligten Projekte sind Industriepartner eingebunden. Weil diese einen ähnlich hohen Beitrag wie der SNF einbringen und die beteiligten Hochschulen weitere fünf Mio. Franken investieren, fliessen insgesamt 25 Mio. Franken in die Entwicklung neuer Technologien. Die bewilligten Projekte werden ihre Arbeit am 1. Oktober 2009 aufnehmen. Zwischenergebnisse sind nach einem Jahr, Endergebnisse nach zwei Jahren zu erwarten.

Die meisten Projekte haben zum Ziel, Geräte, Systeme oder Methoden weiterzuentwickeln, die an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und praktischer Anwendung stehen. In dieser Phase besteht oft die Gefahr, dass Ideen nicht mehr weiterverfolgt werden, da sie aus Sicht der Forschung keine Herausforderung mehr darstellen, für die Wirtschaft jedoch noch zu weit von einer Anwendbarkeit entfernt sind.

Die NFS sind prädestiniert für diese Aufgabe, da sie neben der Spitzenforschung auch den Auftrag haben, ihre Forschungsresultate für die Anwendung in der Wirtschaft verfügbar und nutzbar zu machen. Die beteiligten Firmen kommen aus den Bereichen Medizinaltechnik, Maschinenindustrie, Optik, Nanotechnologie oder der Pharmaindustrie.

Folgende Projekte im Umfang von 1'560'000.- Mio. Franken werden am Swiss Nanoscience Institute und am Medical Image Analysis Center durchgeführt:

1.Biophysikalische und immunologische Untersuchung eines Nikotin-Impfstoffs (SNI)

Abhängig von der Definition eines Rauchenden zählt die Weltbevölkerung zwischen 1,1 und 1,4 Milliarden Raucherinnen und Raucher. Wissenschaftler um Prof. Ueli Aebi vom Biozentrum werden zusammen mit der Firma Alpha-O-Peptides AG in Allschwil die Machbarkeit eines neuartigen, vollkommen synthetischen Antinikotin-Impfstoffs untersuchen. Das Projekt kombiniert die neuesten Erkenntnisse aus Nanotechnologie, Gentechnologie und Immunologie.

2. Multifunktionale Rasterkraftmikroskopie für angewandte Materialerkennung (SNI)

In Zusammenarbeit mit der Spin-off-Firma Nanosurf AG in Liestal wird das Team um Prof. Ernst Meyer an der Weiterentwicklung der derzeit vielversprechendsten Mikroskope forschen. Dazu sollen die bereits erfolgreichen Frequenz-Verschiebungstechnologien auf drei Dimensionen erweitert werden, was die detaillierte Studie individueller Atome und Moleküle erlaubt.

3. Entwicklung von robusten, genormten Nano-Sensoren (SNI)
Die Entwicklung von Rastersondenmethoden in der Mikroskopie eröffnete in den Achtzigerjahren den ersten Zugang zur Welt des Nanometers. Diese Methoden basieren auf der Verwendung von Nanosensoren in Form mikroskopisch kleiner Federbalken, die derzeit nur mit noch nicht optimalen Eigenschaften hergestellt werden können. Das Team von Prof. Christoph Gerber wird in Zusammenarbeit mit der Basler Firma Concentris GmbH an der Entwicklung von robusten und gleichzeitig wohl definierten Nanosensoren arbeiten.
4. Charakterisierung und Verbesserung der Dispergierung von Nanokompositen (SNI)
Ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern des Paul Scherrer Instituts (Prof. Jens Gobrecht) und der Fachhochschule Nordwestschweiz (Prof. Clemens Dransfeld, Prof. Uwe Pieles) wird zusammen mit Industriepartnern aus dem Aargau und aus Baselland an der Verbesserung und der Charakterisierung der Verteilung von Nanokomposit-Pulvern in den mengenmässig wichtigsten Kunststoffen arbeiten. Funktionale Nanopartikel werden heute in zunehmendem Masse als Zusätze in Polymerwerkstoffen verwendet, um diese Werkstoffe mit zusätzlichen Eigenschaften und Funktionen zu versehen, ohne die übrigen Eigenschaften des Kunststoffes negativ zu beeinflussen.
5. Planungs- und Navigationssystem für die Kiefer-Gesichts-Chirurgie (MIAC)
Ziel dieses Projekts ist die Weiterentwicklung eines Computersystems zur Planung und intra-operativen Navigation von Eingriffen im Kiefer- und Gesichtsbereich hin zur Produktreife. Das System wurde unter der Leitung von Prof. Philippe Cattin als Prototyp im NCCR „Computer Assisted and Image Guided Medical Intervention“ (Co-Me) entwickelt. Die Kommerzialisierung soll nun unter kontinuierlicher Evaluation und Weiterentwicklung durch die klinischen Partner der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie erfolgen. Weitere universitärer Partner ist das ARTORG Center der Universität Bern.
Weitere Auskünfte:
Universität Basel, Luzia Jäger, Vizerektorat Forschung & Nachwuchsförderung, Ressort Forschung, Petersgraben 35/3, 4003 Basel, Tel. 061 267 09 98, E-Mail: Luzia.Jaeger@unibas.ch

Media Contact

Hans Syfrig idw

Weitere Informationen:

http://www.unibas.ch

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