Mittelstand verbessert selbst in der Krise seine Eigenkapitalausstattung
Den mittelständischen Unternehmen in Deutschland ist es trotz der tiefen Wirtschaftskrise im Jahr 2009 gelungen, ihre Eigenkapitalausstattung seit 2005 kontinuierlich zu verbessern.
So ist die Eigenkapitalquote, d. h. der Quotient aus Eigenkapital und Bilanzsumme, zwischen 2005 und 2009 um knapp vier Prozentpunkte auf 26,4 % gestiegen. Allein im Krisenjahr 2009 konnten die mittelständischen Unternehmen aller Größen ihre Eigenkapitalquote im Schnitt um einen Prozentpunkt erhöhen.
Dies geht aus der neuen Studie zum KfW-Mittelstandspanel 2010 hervor, deren Gesamtergebnisse die KfW Bankengruppe am 25. November in Frankfurt vorstellen wird.
Die Eigenkapitalquote ist eine wichtige Kennzahl für die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Nach den Ergebnissen des KfW-Mittelstandspanels 2010 haben sich die Befürchtungen, dass die Wirtschaftskrise zu einem Abschmelzen der Eigenkapitalpuffer und damit zu einem erschwerten Kreditzugang bei den mittelständischen Unternehmen führen könnte, nicht bewahrheitet.
Besonders erfolgreich bei der Steigerung ihrer Eigenkapitalquoten zwischen 2005 und 2009 waren die kleinen Unternehmen (weniger als 10 Beschäftigte) mit einem Plus von gut 4 Prozentpunkten auf 20,4 % sowie die Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten, die ihre Eigenkapitalquote sogar von 18 auf 24,1 % erhöhen konnten.
Grundlage für die verbesserte Eigenkapitalquote im Mittelstand war eine stabile Entwicklung der Umsatzrendite und insbesondere die Tatsache, dass der weit überwiegende Teil der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) auch im Rezessionsjahr 2009 Gewinne erzielen konnte. Dies eröffnete die Möglichkeit, über Gewinnthesaurierung nicht nur die Eigenkapitalquote zu stärken, sondern auch zusätzliche Kapitalpolster anzulegen. Entsprechend ist die durchschnittliche Eigenkapitalausstattung im Mittelstand in der Krise um 8 % gestiegen.
„Die mittelständischen Unternehmen haben gut auf die Krise reagiert. Ihnen ist es gelungen, ihre Kostenstruktur an die schwache Umsatzentwicklung anzupassen. Dadurch konnten sie – trotz einer historisch schweren Finanz- und Wirtschaftskrise und entgegen allen Befürchtungen – ihre Ertragslage vergleichsweise stabil halten und ihre Eigenkapitalausstattung stärken. Damit haben sie auch ihre externen Finanzierungsmöglichkeiten erweitert und die Voraussetzungen für mehr Investitionen und Innovationen verbessert“, sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW.
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