KfW verzeichnet starke Nachfrage nach Förderung und setzt Modernisierungskurs fort

Die KfW Bankengruppe hat im Jahr 2011 ein Gesamtfördervolumen von70,4 Mrd. EUR erzielt gegenüber ursprünglich erwarteten 66 Mrd. EUR.

Nach einem Volumen von 63,9 Mrd. EUR im Jahr 2009 sowie eines im Zuge der Konjunkturprogramme auf 81,4 Mrd. EUR ausgeweiteten Fördervolumens im Jahr 2010 steuert die KfW damit ihre Fördertätigkeit wieder auf einen moderaten und langfristig qualitativen Wachstumskurs. Die KfW hat im Jahr 2011 Finanzierungszusagen an Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen in Deutschland in Höhe von 50,9 Mrd. EUR gemacht (2010: 64,4 Mrd. EUR).

Deutlich zulegen konnte das internationale Geschäft: Mit einem Zusagevolumen von 19,2 Mrd. EUR (2010: 15,0 Mrd. EUR) ist dieses um 28 % gewachsen.

„Wie angekündigt hat die KfW nach dem Ende der krisenbedingt stark ausgeweiteten Fördermaßnahmen im Jahr 2010 ihre Förderung im vergangenen Jahr wieder reduziert. Das Fördervolumen des Jahres 2011 setzt den moderaten Wachstumskurs der Vorkrisenjahre fort. Es ist zudem ein Beweis dafür, dass die KfW ihre subsidiäre Rolle ernst nimmt und sich auch wieder zurückzieht, wenn die Rahmenbedingungen dies zulassen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe, Dr. Ulrich Schröder bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz am Mittwoch in Frankfurt am Main.

Einen Schwerpunkt der Fördertätigkeit bildete neben der Mittelstandsförderung der Umwelt- und Klimaschutz. Hierfür hat die KfW Gesamtzusagen in Höhe von 22,8 Mrd. EUR gemacht, was einem Anteil von rund 32 % am gesamten Fördervolumen entspricht. Damit floss im Jahr 2011 nahezu jeder dritte Euro an KfW-Fördermitteln in den Klima- und Umweltschutz. Diese Quote soll im laufenden Jahr gesteigert werden.

Weiter vorangetrieben hat die KfW ihren Modernisierungsprozess, der nach außen eine stärkere Fokussierung des Förderangebots auf gesellschaftlich relevante Entwicklungen und Nachhaltigkeitskriterien sowie eine stärkere Orientierung an den Erwartungen und Bedürfnissen der Kunden umfasst. Nach innen setzt die KfW die Weiterentwicklung ihrer Prozesse und Organisation fort. Hierzu zählen u. a. die Optimierung von Geschäftsprozessen, die Erneuerung und Vereinheitlichung der IT-Systeme, die Anwendung der verschärften Regulierungsvorschriften für Banken (Basel III, MaRisk) sowie die auf die besondere Rolle der KfW bezogene Anwendung des Kreditwesengesetzes (KWG). Dieser Modernisierungskurs wird im laufenden Jahr in gleichem Tempo fortgesetzt und zudem mit einem neuen Erscheinungsbild nach außen dokumentiert.

„Die KfW hat bereits wichtige Meilensteine bei ihrer Modernisierung erreicht, aber es warten noch weitere große Aufgaben auf uns. Wir werden für die Sicherung unserer Zukunfts- und Förderfähigkeit in den kommenden Jahren insgesamt 500 Millionen Euro investieren“, sagte Dr. Schröder.

Förderergebnisse der Geschäftsbereiche im Einzelnen

Das Fördervolumen des Geschäftsbereichs KfW Mittelstandsbank lag bei 22,4 Mrd. EUR. Der damit verbundene Rückgang gegenüber dem Jahr 2010 von -21,7 % ist im Wesentlichen zurückzuführen auf das Ende des KfW-Sonderprogramms zum 31.12.2010. Gleichwohl liegt das Zusagevolumen über dem erwarteten Zielvolumen (18,8 Mrd. EUR), was vor allem das konjunkturelle Wachstum im Jahr 2011 und die damit verbundene Investitionstätigkeit der Unternehmen reflektiert. Im Förderschwerpunkt „Innovation“ wurde mit 2,2 Mrd. EUR etwa das Niveau des Vorjahres erreicht (2,1 Mrd. EUR), ebenso wie im Förderschwerpunkt „Umwelt“, das ein Volumen von 10,8 Mrd. EUR erreichte (2010: 11,1 Mrd. EUR). Hier war eine zweigeteilte Entwicklung zu beobachten: So sank einerseits die Nachfrage nach Krediten für Photovoltaikanlagen im KfW-Programm „Erneuerbare Energien Standard“ aufgrund der Reduzierung der Einspeisevergütung im Rahmen des EEG. Andererseits übertraf das Zusagevolumen im „Umwelt- und Energieeffizienzprogramm“ in Höhe von 3,2 Mrd. EUR den Vorjahreswert um mehr als das Doppelte.

Der Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank erreichte ein Gesamtfördervolumen von 16,7 Mrd. EUR und liegt damit auf Planniveau. Das im Vergleich zum Jahr 2010 (20,0 Mrd. EUR) niedrigere Zusagevolumen ist vor allem auf Vorzieheffekte aus dem Jahr 2010 zurückzuführen, in dem die verschärften Anforderungen der EnEV2009 schrittweise in die Förderprogramme umgesetzt wurden.

Dämpfend auf die Nachfrage wirkten sich zudem die geringere Mittelausstattung des Bundes zur Zinsverbilligung im Jahr 2011 sowie die Diskussion über eine mögliche steuerliche Förderung der energetischen Sanierung aus. Sehr positiv entwickelten sich die Zusagen im Programm „Altersgerecht Umbauen“, das ein Volumen von 0,4 Mrd. EUR erreichte. Das Zusagevolumen im Förderschwerpunkt Bildung und Soziales betrug 2,2 Mrd. EUR (2010: 2,1 Mrd. EUR).

Der Geschäftsbereich Kommunalbank hat im Jahr 2011 ein Fördervolumen von 11,8 Mrd. EUR erzielt und liegt damit leicht über dem Planwert von 11,5 Mrd. EUR. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr (15,8 Mrd. EUR) ist vor allem auf das Auslaufen der „Investitionsoffensive Infrastruktur“ sowie die planmäßige Reduzierung der nicht programmgebundenen Refinanzierung der Landesförderinstitute zurückzuführen. Die Breitenprogramme wie z. B. der „KfW-Investitionskredit Kommunen“ oder „Kommunal Investieren“ verzeichneten eine starke Nachfrage, so dass sich das Fördervolumen im Segment Infrastrukturfinanzierung mit 4,1 Mrd. EUR gegenüber dem Jahr 2009 rund verdoppelt hat.

Das von der KfW IPEX-Bank verantwortete Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung erzielte ein Zusagevolumen von 13,4 Mrd. EUR. Die höchsten Zusagen wurden mit 2,1 Mrd. EUR im Sektor Energie und Umwelt erreicht, gefolgt von Schifffahrt sowie Luftfahrt und Schienenverkehr mit jeweils 2,0 Mrd. EUR. Ursachen für die Zusagenentwicklung waren zum einen die positive Investitionsneigung der Unternehmen, zum anderen die relative Zurückhaltung von Banken und Kapitalmarktteilnehmern in einzelnen Segmenten.

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer lag bei 5,8 Mrd. EUR (2010: 5,7 Mrd. EUR). Hiervon entfielen 4,5 Mrd. EUR auf die KfW Entwicklungsbank (2010: 4,5 Mrd. EUR). Die KfW Entwicklungsbank hat Eigenmittel in Höhe von 2,6 Mrd. EUR eingebracht. 79 % der von der KfW Entwicklungsbank im Jahr 2011 getätigten Zusagen sind ODA-anrechenbar (2010: 75 %, 2009: 64 %). Dies unterstreicht die zunehmend bedeutende Rolle der KfW als Partner des Bundes in diesem Bereich. Die in der Finanzierung mittelständischer Unternehmen in Entwicklungs- und Transformationsländern tätige DEG erzielte ein Finanzierungsvolumen von 1,2 Mrd. EUR (2010: 1,2 Mrd. EUR) und liegt damit auf Vorjahresniveau.

Das zur Abfederung der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 aufgesetzte KfW-Programm zur Refinanzierung deutscher Exportkredite wurde im Februar 2011 unter geänderten Konditionen fortgesetzt. In diesem Programm stellt die KfW Banken langfristige Mittel für die Finanzierung deutscher Exporte zur Verfügung. Aufgrund der vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2011 verschärften Refinanzierungsbedingungen der Banken verzeichnete das Programm eine lebhafte Nachfrage. Mit einem Zusagevolumen in einem Gegenwert von 650 Mio. EUR hat das Programm dazu beigetragen, deutsche Exportvorhaben sicherzustellen.

Zur Refinanzierung ihres Förderauftrags hat die KfW langfristige Mittel in Höhe von 79,7 Mrd. EUR am Kapitalmarkt aufgenommen (2010: 76,4 Mrd. EUR). Dazu emittierte die KfW rund 350 Anleihen in elf verschiedenen Währungen. Der Erfolg der KfW-Refinanzierung beruht zum einen auf der Spitzenbonität des Bundes und der expliziten staatlichen Garantie als auch auf ihrer eigenen transparenten und langfristig orientierten Emissionsstrategie. In dem von großer Unruhe und hoher Volatilität geprägten Jahr 2011 profitierte die KfW von der „Flucht-in-Qualität“ der Investoren. Für das Jahr 2012 plant die KfW wiederum ein Refinanzierungsvolumen von rund 80 Mrd. EUR.

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