Handel mit großen Wohnungsbeständen wächst

Transaktionen nach Erst-/Wiederverkauf

Seit dem Jahr 2011 ist der Handel mit großen Wohnungsbeständen von über 800 Wohneinheiten stark gewachsen und hat wieder das Niveau von vor der Wirtschafts- und Finanzkrise erreicht.

Bereits im ersten Halbjahr 2014 wurden in 22 Transaktionen 236.000 Wohnungen gehandelt, davon wurden 92 Prozent von privaten Akteuren veräußert. In acht Transaktionen mit jeweils mehr als 10.000 Wohnungen wurden 193.000 Wohnungen gehandelt. Das geht aus einer Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

„Insbesondere der Verkauf von Anteilen an großen Wohnungsunternehmen über die Börse sorgt derzeit für den hohen Transaktionsumfang“, so BBSR-Direktor Harald Herrmann.

In der BBSR-Datenbank Wohnungstransaktionen werden Transaktionen von großen Wohnungsbeständen ab 800 Wohneinheiten seit 1999 und von Beständen mit 100 bis 800 Einheiten seit dem zweiten Halbjahr 2006 erfasst. Der größte Anteil der Verkäufe entfiel im ersten Halbjahr 2014 auf ausländische Investoren.

Besonders Investoren aus den angelsächsischen Staaten haben ihre Wohninvestments in Deutschland weiterverkauft. Bereits seit 2010 ist das Transaktionsgeschehen durch Wiederverkäufe geprägt. Diese erreichten im ersten Halbjahr 2014 mit einem Anteil von 99 Prozent ihren Höhepunkt.

Die Kommunen agieren weiterhin zurückhaltend. Auch Bund und Länder haben sich im ersten Halbjahr 2014 von keinem ihrer großen Bestände getrennt. Von 1999 bis zum Ende des ersten Halbjahres 2014 hatten Bund, Länder und Kommunen insgesamt mehr als eine Million Wohnungen veräußert. Das entspricht einem Anteil von 36 Prozent am Gesamtvolumen. Auf Grund der Zurückhaltung der öffentlichen Hand ist der Anteil in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken.

Räumliche Schwerpunkte der Transaktionen sind Berlin und Nordrhein-Westfalen. Im gesamten Berichtszeitraum seit 1999 wurden in NRW 735.000 und in Berlin 644.000 Wohnungen in Großtransaktionen gehandelt. In den letzten Jahren handelt es sich fast ausschließlich um Wiederverkäufe. Große kommunale Verkäufe gab es in Berlin:

Dort wurden seit 1999 171.000 Wohnungen aus kommunalen Beständen veräußert, wobei der zeitliche Schwerpunkt der Verkäufe zwischen 1999 und 2007 lag. Demgegenüber stehen 78.000 Wohnungen in kommunalen Zukäufen. Mit großem Abstand folgt Sachsen mit 57.000 verkauften kommunalen Wohnungen.

Die Auswertung ist als Nr. 10/2014 in der Reihe BBSR-Analysen KOMPAKT erschienen. Interessierte können sie kostenfrei per E-Mail an forschung.wohnen@bbr.bund.de anfordern. Eine PDF-Version ist auf der Website des BBSR unter http://www.bbsr.bund.de  abrufbar.

Download
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/AnalysenKompakt/2014/DL_10_2014.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Kontakt
Christian Schlag
Stab Direktor
Tel. :+49 228 99401-1484
christian.schlag@bbr.bund.de

Jonathan Franke
Referat II 13 – Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
Tel.: +49 228 99401-1655
jonathan.franke@bbr.bund.de

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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

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