Endspurt im Weihnachtsgeschäft: Händler zufrieden

Die Befürchtungen vor einer breiten Kaufzurückhaltung im Weihnachtsgeschäft haben sich nicht bewahrheitet. Hierzulande zeigt sich der Einzelhandel trotz Rezession und negativen wirtschaftlichen Vorzeichen stabil.

Ein gänzlich anderes Bild zeichnet hingegen das Weihnachtsgeschäft US-amerikanischer Einzelhändler. Der Abschwung trifft die USA vor den Feiertagen mit voller Wucht und führt zur schwächsten Saison seit Jahrzehnten, wie US-Medien berichten. Gegenüber den vergangenen beiden Jahren sind die Umsätze um bis zu 80 Prozent eingeknickt, weshalb einzelne Händler wie Toys R Us, Wal-Mart oder H&M an den letzten Verkaufstagen Notfallmaßnahmen ergreifen. Längere Öffnungszeiten bis hin zum 24-Stunden-Verkauf sollen den Last-Minute-Absatz ankurbeln.

Der sowohl in den USA als auch hierzulande tätige Online-Einzelhändler Amazon kann sich nach Analysten-Einschätzungen den schwachen Vorgaben durch das US-Weihnachtsgeschäft entziehen (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=081209027), was besonders auf den starken Absatz von Hightech-Produkten zurückzuführen sei. „Im letzten Jahr hat Amazon.com das beste Weihnachtsgeschäft seit seinem Bestehen verzeichnet. Am Spitzentag, dem 10. Dezember 2007, wurden mit insgesamt über 5,4 Mio. 62,5 Produkte pro Sekunde bei Amazon bestellt“, erklärt eine Amazon-Sprecherin auf Anfrage von pressetext. Auch in Deutschland habe das Geschäft im Vorjahr zu neuen Verlaufsrekorden geführt. Experten zufolge bleibt eine erneute Rekordjagd in diesem Jahr aus, wenngleich sich die Umsätze bei Amazon USA stabiler entwickeln sollen als im traditionellen Weihnachtsgeschäft in den Läden.

Während dem einbrechenden Absatz in den USA mit ausgedehnten Öffnungszeiten und verkaufsanregenden Rabatt-Aktionen von bis zu 50 Prozent begegnet wird, zeigt sich die Konsumlaune der Deutschen weitgehend zufriedenstellend. „Am vierten Adventswochenende hat das diesjährige Weihnachtsgeschäft seinen Höhepunkt erreicht“, teilt der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) mit.

Besonders bei Juwelieren, Sport- und Spielwarenhändlern sowie Unterhaltungselektronikläden und Parfümerien erfüllen sich die Erwartungen auch in diesem Jahr. Geschenke in einer Preisklasse unter 100 Euro seien begehrt.

Der Bekleidungshandel verzeichne hingegen witterungsbedingte Ausfälle. „Auswirkungen der Rezession sind im Weihnachtsgeschäft jedoch weiterhin kaum zu spüren“, so der HDE. Insgesamt erwartet der Handel sogar, das Vorjahresergebnis knapp erreichen zu können, und hofft auf einen starken Endspurt.

Der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge bleibt das Konsumklima auch nach dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft stabil. Die konstante Anschaffungsneigung der Deutschen sowie die zurückhaltende Sparneigung werde noch ins neue Jahr hineinreichen.

Als weitere Stütze sei aber ein zusätzliches Konjunkturprogramm im zweistelligen Mrd.-Bereich erforderlich. Angesichts eines rückläufigen Arbeitsmarktes und der Angst vor Einkommenseinbußen werde die Kaufkraft kaum steigen. Durch zusätzliche staatliche Maßnahmen könne ein deutlicher Einbruch der Konsumstimmung jedoch verhindert werden.

Media Contact

Manuel Haglmüller pressetext.deutschland

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