Zusätzliche Bereitstellung von bis zu 1,3 Mrd. EUR für Armutsreduzierung

Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die KfW Entwicklungsbank haben heute in Berlin die „Wachstumsinitiative für Arme“ angekündigt.

Sie zielt darauf ab, die Finanzsektoren in Entwicklungsländern zu stärken, deren unzureichende Leistungsfähigkeit zu den wesentlichen Engpässen für wirtschaftliches Wachstum zählt. Die KfW Entwicklungsbank will bis 2010 Mittel in Höhe von 1,3 Mrd. EUR für strukturierte Finanzierungen, insbesondere strukturierte Fonds und Verbriefungen zur Verfügung stellen und überdies private Investoren für eine Zusammenarbeit in der Finanzierung gewinnen.

Die KfW Entwicklungsbank schätzt, dass mit Hilfe der „Wachstumsinitiative für Arme“ rund 17 Mio. benachteiligte Menschen mit Krediten und andere Finanzdienstleistungen erreicht werden können, mit denen sich neue Entwicklungschancen für sie eröffnen.

„Die Förderung der Finanzsystementwicklung hat große Bedeutung in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit“, betonte Karin Kortmann, parlamentarische Staatssekretärin im BMZ. Ein mittlerweile sehr anerkannter Bereich der Finanzsektorentwicklung sei die Mikrofinanzierung, erläuterte die Politikerin. „Durch die Bereitstellung von Krediten und anderen Finanzdienstleistungen an kleine Unternehmen in Entwicklungsländern, hat sie sich als ein erfolgreiches Instrument der Armutsreduzierung weltweit erwiesen.

Viele Kleinstunternehmer und -unternehmerinnen konnten damit ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, Einkommen für ihre Familien erzeugen und Arbeitsplätze für andere schaffen.“ Mit der „Wachstumsinitiative für Arme“ soll an die erfolgreiche Arbeit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in diesem Bereich angeknüpft werden. In den vergangenen sechs Jahren wurden von der Bundesregierung 750 Mio. EUR aus dem Haushalt für die Förderung der Finanzsektoren in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt.

„Das Besondere an der „Wachstumsinitiative für Arme“ ist es, dass wir in Ergänzung zu den Geldern der Bundesregierung als KfW Entwicklungsbank in erheblichem Maße eigene Mittel in Höhe von 1,3 Mrd. EUR zur Verfügung stellen wollen“, sagte Ingrid Matthäus-Maier, Vorstandssprecherin der KfW Bankengruppe. Die KfW Entwicklungsbank zählt zu den weltweit führenden Entwicklungsinstitutionen im Bereich der Finanzsektorförderung.

Die KfW unterstützt im Auftrag des BMZ über 200 Finanzsektorvorhaben in 62 Ländern mit einer Zusagesumme von 2,4 Mrd. EUR. „Die guten Erfahrungen mit einer Vielzahl von Banken und anderen Partnern in Entwicklungsländern haben uns ermutigt, verstärkt Finanzierungen in eigenem Risiko bereitzustellen“, erläuterte Ingrid Matthäus-Maier, „auch wenn die Rahmenbedingungen in vielen Entwicklungsländern weiterhin durchaus schwierig sind.“

Die „Wachstumsinitiative für Arme“ soll neben einer Fortführung der Unterstützung von kleinen Unternehmen und Mikrounternehmen auch auf die Förderung von Wohnraumfinanzierungen für Niedrigeinkommenshaushalte und auf die Bereitstellung von Krediten für Entwicklungsvorhaben in den lokalen Währungen von Entwicklungsländern fokussieren, die derzeit kaum angeboten werden.

In der Umsetzung der Initiative arbeitet die KfW Entwicklungsbank mit Banken und anderen Finanzdienstleistern in Entwicklungsländern zusammen, die bewiesen haben, dass sie die armen Teile der Bevölkerung mit geeigneten Produkten erreichen können. Die KfW Entwicklungsbank ist im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit im Auftrag des BMZ tätig und unterstützt somit die Bundesregierung beim Erreichen ihrer entwicklungspolitischen Ziele. Dazu zählen insbesondere die international vereinbarten Millennium-Entwicklungsziele, die eine Halbierung der Armut bis zum Jahr 2015 vorsehen. Wie bei der deutschen Finanziellen Zusammenarbeit die Regel, soll auch bei der Umsetzung der Wachstumsinitiative eine Koordination mit anderen Gebern oder internationalen Finanzinstitutionen wie der Weltbank erfolgen.

„Mit der „Wachstumsinitiative für Arme“ kann die KfW Entwicklungsbank ihre einzigartige Stärke ausspielen“, betont Wolfgang Kroh, Mitglied im Vorstand der KfW. „Wir können die langjährigen Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit mit unserem Bank-Know-how aus dem inländischen Fördergeschäft verknüpfen.“ So sollen in der Wachstumsinitiative strukturierte Finanzierungen wie Verbriefungen und strukturierte Fonds eingesetzt werden. Diese erlauben es, Risiken aus Investitionen in Entwicklungsländern so zu gliedern und zu streuen, dass es auch unter den Risikoerwägungen privater Investoren möglich ist, sich zu beteiligen. „Auf diese Weise lässt sich privates Kapital für armutsmindernde Entwicklungsvorhaben in Ländern Afrikas oder Asiens mobilisieren, in die es sonst nie geflossen wäre“, erläutert Wolfgang Kroh. „Die KfW Bankengruppe zählt in Europa zu den führenden Instituten im Bereich von Verbriefung und Strukturierung. Diese Stellung wollen wir für die Entwicklungszusammenarbeit nutzbar machen.“

Media Contact

Dr. Charis Pöthig presseportal

Weitere Informationen:

http://www.kfw.de

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