Innovationsklima hat sich deutlich verbessert

„Das Innovationsklima in Deutschland hat sich nachhaltig verbessert. Die Hightech-Strategie wird in der deutschen Wirtschaft als Aufbruchsignal wahrgenommen“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Montag auf dem Innovationskongress des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin.

Eine aktuelle Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass für 37 Prozent der Unternehmen Forschung und Innovation heute wichtiger sind als noch vor einem Jahr. „Hier zeigt sich ein Strategiewechsel in der deutschen Wirtschaft“, sagte Schavan. Mit einem Zuwachs von 7,5 Prozent werden die Investitionen in Forschung und Entwicklung im laufenden Jahr laut ZEW stärker zunehmen als bisher angenommen. „In der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts stagnierten die Investitionen in Forschung und Entwicklung gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Jetzt ist Deutschland auf dem richtigen Weg. In dieser Legislaturperiode investiert die Bundesregierung 6,5 Milliarden Euro zusätzlich. Die Wirtschaft folgt mit mehr FuE-Investitionen dem Beispiel des Staates.“

Mit der Hightech-Strategie hat die Bundesregierung 2006 erstmals ein übergreifendes Konzept zur Förderung von Forschung und Innovation vorgelegt. Im ersten Jahr der Umsetzung wurde eine große Zahl neuer forschungs- und innovationspolitischer Initiativen auf den Weg gebracht. Allein mit strategischen Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wurden im vergangenen Jahr in der Wirtschaft mehr als 3 Milliarden Euro an Investitionen in Forschung und Entwicklung mobilisiert. Dabei wird in einzelnen strategischen Partnerschaften eine Hebelwirkung zwischen öffentlichen und privaten Investitionen von bis zu eins zu sechs erreicht.

Innovationsallianz Lithium-Ionen-Batterie LIB2015
Erfolgreiches Beispiel für eine strategische Partnerschaft ist die Innovationsallianz Lithium-Ionen-Batterie, die am Montag startete. Ziel ist die Entwicklung einer neuen Generation von leistungsstärkeren und zugleich sicheren, preisgünstigen und leichten Batterien. Sie sind Voraussetzung für die breitere Nutzung regenerativer Energien, zum Beispiel für die Energiezwischenspeicherung in Windkraftanlagen, und für den Einsatz energieeffizienter Hybrid- und Elektroantriebstechnologien in Fahrzeugen. Im Rahmen der Innovationsallianz fördert das BMBF Forschung mit 60 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren. Gleichzeitig hat ein Konsortium der Industrie mit den Unternehmen BASF, BOSCH, EVONIK, LiTec und VW ein finanzielles Engagement von insgesamt 360 Millionen Euro zugesagt. Hier gilt: für jeden Euro öffentliche Förderung 6 Euro private Investitionen. Schavan sagte: „Es gilt, die vorhandenen, bisher jedoch weitgehend isolierten Kompetenzen zu bündeln, zu stärken und in erfolgreiche Partnerschaften zusammenzuführen. Deutschland kann nur durch konzertierte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten eine internationale Spitzenstellung in dieser wichtigen Zukunftstechnologie erlangen.“
Weitere Umsetzung Hightech-Strategie
„Die Hightech-Strategie ist sehr erfolgreich angelaufen. Jetzt wollen wir den Schwung für weitere Schritte nutzen“, sagte Schavan. Es sei dabei entscheidend, Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft auf eine breitere Basis stellen. „Ein geeignetes Instrument ist die Einführung einer steuerlichen FuE-Förderung, wie in 21 anderen OECD-Ländern auch. Wir werden im kommenden Jahr dazu einen Vorschlag erarbeiten.“ Außerdem geht es der Ministerin um eine weitere Modernisierung der deutschen Wissenschaft und den Wettbewerb um die besten Köpfe. „Deshalb will ich ein Wissenschaftsfreiheitsgesetz, welches Forschungseinrichtungen und Hochschulen die Möglichkeit gibt, im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler zu konkurrieren“, sagte Schavan.

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Silvia von Einsiedel idw

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