Durch Echtzeit-Analyse von Unternehmensdaten der Konkurrenz voraus sein

Der in Zusammenarbeit mit der SAP AG in Walldorf entstandene Prototypen wurde von ihnen auf dem „Bachelorpodium“ am 11. Oktober präsentiert, zu dem rund 200 Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach Potsdam gekommen waren.

Ziel der neuen Software ist es, Unternehmen zu jedem Zeitpunkt mit umfassenden und aktuellen Informationen zur finanziellen Lage zu versorgen, um so flexible Reaktionen auf neue Trends, veränderte Nachfrage oder Lieferschwierigkeiten zu ermöglichen. „Mit bisher verfügbaren Mitteln waren komplexe Analysen von riesigen Datenbeständen, wie sie in der Finanzbuchhaltung vorkommen, oftmals nur über Nacht durchführbar. Unter Umständen wurden sogar mehrere Tage benötigt“, erläuterte Christian Schwarz, Sprecher der Bachelorprojektgruppe.

Die neuartige Softwarelösung erlaubt es nun in Kombination mit modernster Hardware, diese Auswertungen in Sekundenschnelle durchzuführen. Kurzfristige Rentabilitätsanalysen und Gewinnrechnungen sind jetzt ebenso möglich wie ein anhand der derzeitigen Verkaufszahlen projizierter Quartalsabschluss von Unternehmensteilen.

„Der Kurs des Unternehmens kann so frühzeitig an einen sich immer schneller ändernden Markt angepasst werden“, erläuterte Dr. Alexander Zeier, der das Projekt zusammen mit Prof. Hasso Plattner, dem Leiter des HPI-Fachgebiets Enterprise Platforms and Integration Concepts, betreute. Möglich wird diese Flexibilität durch den effizienten Einsatz eines Datenverwaltungssystems, das den vollständigen Datenbestand im Hauptspeicher statt wie bisher auf der Festplatte bereithält. „Neuartige Datenstrukturen und Algorithmen erlauben eine sehr starke, aber dennoch verlustfreie Kompression der Daten im Hauptspeicher. Gleichzeitig ermöglichen sie einen schnelleren Zugriff als herkömmliche Verfahren. Mit dem entstandenen Prototyp wird ein neuer Weg in der Finanzbuchhaltung beschritten hin zur Echtzeitanalyse von Unternehmensdaten“, betonte Student Christian Schwarz.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI ein- oder zweimal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informations-technologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite

http://www.hpi.uni-potsdam.de/lehre/studienprojekte/bachelorprojekte.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 420 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

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