Herausforderung Asien: Deutschland fehlen die richtigen Antworten

Die Bedeutung Asiens in der Welt wird künftig weiter zunehmen. Neun von zehn Deutschen (88 Prozent) sind dieser Meinung, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zeigt. Gleichzeitig glauben weite Teile der Bevölkerung, dass unsere Gesellschaft auf diese Veränderungen nicht vorbereitet ist. 38 Prozent der Befragten vertreten die Auffassung, dass die Deutschen noch nicht einmal die Herausforderungen erkannt haben, die sich aus Asiens Aufstieg ergeben. 47 Prozent sagen, dass zumindest die richtigen Antwortstrategien fehlen.

Herausforderungen für Deutschland sehen die Befragten besonders in drei Bereichen. Jeweils drei Viertel sehen Handlungsbedarf in Wissenschaft und Forschung (76 Prozent) sowie beim Klima- und Umweltschutz (75 Prozent). Deutschlands schwindender Einfluss in internationalen Organisa­tionen bereitet zwei Dritteln der Deutschen (62 Prozent) Sorgen. Jeder Zweite sieht auch in der Militär- und Sicherheitspolitik sowie in der Auseinandersetzung mit asiatischen Sprachen, Kulturen und Religionen große Herausforderungen auf unsere Gesellschaft zukommen.

Die Umfrage zeigt, dass das Asienbild der Deutschen kaum durch unmittelbare Begegnungen ge­prägt wird. Während die Mehrheit meint, die eigene Vorstellung von Asien werde durch Berichte in Medien (73 Prozent) sowie durch asiatische Speisen (64 Prozent) und Produkte (55 Prozent) be­einflusst, sagen wenige, dass ihre Eindrücke durch Reisen oder persönliche Kontakte (privat oder beruflich) mit Asiaten entstanden sind. Nur sechs Prozent geben an, stark von privaten Begegnun­gen beeinflusst zu sein; einen mittleren Einfluss schreiben den privaten Kontakten immerhin 17 Prozent zu.

Keine klare Mehrheit zeichnet sich bei der Frage ab, wie die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Asien in Bezug auf Deutschland einzuschätzen sind: 47 Prozent der Befragten erkennen diese eher als Chance. Dagegen sehen 39 Prozent darin eher ein Risiko. „Unser Interesse an und unser Wissen über Asien an sich, seine Kulturen und Menschen stehen immer noch in einem Missverhältnis zu seiner wirtschaftlichen und geopolitischen Bedeutung“, sagt Liz Mohn, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung: „Wir müssen ein besseres Verständnis für den kulturellen Reichtum aber auch die ökonomischen Vorteile Asiens entwickeln. Dann können auch gerade wir Europäer unsere Chancen für eine vertiefte Zusammenarbeit zum Vorteil beider Seiten nutzen.“

„Asien verändert die Welt“ ist dementsprechend der Titel einer Podiumsdiskussion, zu der die Bertelsmann Stiftung am 10. September zum Auftakt der Asien-Pazifik-Wochen 2007 in Berlin einlädt. An diesem Abend stellt die Stiftung auch einen neu erschienenen Sammelband zum Thema vor. Dieser behandelt die wichtigsten Entwicklungen in Asien und ihre Folgen für Europa und formuliert Antworten auf die wichtigsten Herausforderungen.

Über die Bertelsmann Stiftung:

Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für das Gemeinwohl ein. Sie engagiert sich in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung und fördert das friedliche Miteinan­der der Kulturen. Durch ihr gesellschaftliches Engagement will sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich ebenfalls für das Gemeinwohl einzusetzen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet ope­rativ und ist unabhängig vom Unternehmen sowie parteipolitisch neutral.

Rückfragen an: Malte Boecker, Tel. 0 52 41 / 81-81 368; E-Mail: malte.boecker@bertelsmann.de

Der Sammelband „Asien verändert die Welt“ erscheint im Verlag Bertelsmann Stiftung.

Media Contact

Julia Schormann idw

Weitere Informationen:

http://www.bertelsmann-stiftung.de

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