Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2006

Arbeitslosenzahl im Dezember: +12.000 auf 4.008.000
Arbeitslosenquote im Dezember: +/- 0 Prozentpunkte bei 9,6 Prozent
Arbeitslosenzahl im Jahr 2005 4.487.000
Arbeitslosenquote im Jahr 2005 10,8 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Dezember um 12.000 auf 4.008.000 erhöht (West: 2.000 auf 2.670.000; Ost +15.000 auf 1.337.000). Diese Zunahme war deutlich schwächer als vor einem Jahr. Saisonbereinigt errechnet sich ein beträchtlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit um 108.000. Allerdings kann das Saisonbereinigungsverfahren die Vorverlegung der Zähltage auf die Monatsmitte noch nicht ausreichend berücksichtigen; deshalb ist die Abnahme wohl etwas überzeichnet. Gegenüber dem Vorjahr gab es 597.000 Arbeitslose weniger. Die günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit beruht vor allem auf dem konjunkturell bedingten Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Darüber hinaus sind auch das vergleichsweise milde Wetter und die wegen der Mehrwertsteuererhöhung vorgezogenen Arbeiten in Bau- und baunahen Bereichen von Einfluss gewesen. Vor allem im Rechtskreis des SGB II ist der Rückgang auch durch die professionellere Arbeit bei der Betreuung und Klärung des Arbeitslosenstatus der Arbeitslosengeld II-Bezieher beeinflusst.

Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland ist im November nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt um 46.000 gestiegen. Nicht saisonbereinigt nahm sie um 52.000 auf 39,76 Millionen zu. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit um 426.000 erhöht. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Oktober nach Schätzungen der BA bei 26,95; das ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 392.000.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den November auf 3,00 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 7,0 Prozent. Das Stellenangebot lag im Dezember weiter deutlich über dem Vorjahreswert; saisonbereinigt hat es gegenüber November um 27.000 zugenommen. Der saisonbereinigte Anstieg beruht allerdings allein auf geförderten Stellen. Nicht saisonbereinigt gab es im Dezember 592.000 Stellen; 197.000 mehr als vor einem Jahr. Neben den gemeldeten Stellen kennt die BA noch zusätzliche Stellen von privaten Arbeitsvermittlern, aus der Job-Börse sowie dem Job-Roboter. Insgesamt belief sich die Zahl der der BA-bekannten Stellen im Dezember somit auf 797.000 Angebote.

Zunehmende Kräftenachfrage und ein leicht rückläufiges Kräfteangebot haben die Arbeitslosigkeit 2006 deutlich sinken lassen. Im Jahresdurchschnitt waren bundesweit 4.487.000 Menschen arbeitslos, 374.000 weniger als im Vorjahr (West: -240.000 auf 3.007.000; Ost: -134.000 auf 1.480.000). Im Jahresverlauf fiel der Rückgang noch stärker aus. Zum jahresdurchschnittlichen Rückgang haben auch die bessere Betreuung der Arbeitslosen – insbesondere im Rechtskreis des SGB II – sowie eine leicht höhere Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik beigetragen.

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, belief sich im Jahresdurchschnitt 2006 auf 10,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank sie um 0,9 Prozentpunkte. In Ostdeutschland war sie mit 17,3 Prozent nach wie vor deutlich größer als in Westdeutschland mit 9,1 Prozent.

Im Rahmen der Nachvermittlungsaktion auf dem Ausbildungsmarkt hat sich die Zahl der Ende September noch unvermittelten Bewerber für Ausbildungsplätze bisher um 29.100 auf 20.400 verringert. Mehr als die Hälfte der versorgten Jugendlichen (16.700) fand eine betriebliche oder schulische Ausbildung, einen Studienplatz oder nahm ein anderes Qualifizierungsangebot an.

Darüber hinaus gab es noch Bewerber- und Stellenmeldungen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr, vor allem weil Ausbildungsverträge wieder gelöst oder Jugendliche die Ausbildung nicht angetreten hatten. Von den neuen Bewerbern waren im Dezember 28.300 noch unversorgt und 7.600 der gemeldeten Lehrstellen waren noch unbesetzt.

Im Jahr 2006 hat die BA 55,4 Milliarden Euro eingenommen und 44,2 Milliarden Euro ausgegeben. Damit ergibt sich ein Überschuss in Höhe von 11,2 Milliarden Euro. Ursprünglich waren 1,8 Milliarden Euro Überschuss vorgesehen.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

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