Weltbank: Mittelstand sorgt für nächste Globalisierungswelle

In ihrem aktuellen Ausblick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft sagt die Weltbank für die kommenden Jahre eine neue Globalisierungswelle voraus. Die Globalisierung soll bis 2030 kräftig an Fahrt gewinnen. Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte sich den Prognosen zufolge von 35 Bio. Dollar im Jahr 2005 auf 72 Bio. Dollar im Jahr 2030 mehr als verdoppeln. Als Globalisierungsmotor haben die Studienautoren eine neu entstehende Mittelschicht in Wachstumsmärkten wie China und Indien ausgemacht, dessen Einkommen sich zwischen 4.000 und 17.000 Dollar jährlich bewegen soll.

„Während die Wirtschaftsleistung sich im Vergleich zu den vergangenen 25 Jahren bis 2030 nur leicht beschleunigen wird, ist das Wachstum mehr als je zuvor von der starken Performance der Entwicklungsländer getragen“, betont Studienautor Richard Newfarmer. Laut den Weltbank-Prognosen soll das Wachstum in den Märkten wie China und Indien im laufenden Jahr ein Rekordniveau von beinahe sieben Prozent erreichen. In den kommenden Jahren rechnen die Experten mit einer leichten Abschwächung auf etwas über sechs Prozent. Damit ist Wachstum in den Entwicklungsmärkten aber immer noch doppelt so hoch wie in den Industrienationen, denen ein Plus von 2,6 Prozent vorhergesagt wird.

Die so genannte neue Mittelklasse wird in den kommenden Jahren zahlenmäßig sprunghaft zunehmen. Bis 2030 könnten den Weltbank-Experten zufolge etwa 1,2 Mrd. Menschen rund um den Globus dieser finanzkräftigen Mittelschicht angehören. Das bedeutet eine Verdreifachung gegenüber dem heutigen Stand. Die Weltbank erwartet, dass der neue Mittelstand nicht nur das globale Wirtschaftswachstum weiter anheizt, sondern in den eigenen Ländern auch zu einer politischen Kraft heranwächst, die etwa für eine weitere Öffnung der Märkte sorgen könnte. Gewarnt wird allerdings ebenfalls vor der zunehmenden Kluft zwischen Arm und Reich in den Wachstumsmärkten.

Für Österreich rechnet die Nationalbank für die Jahre 2007 und 2008 mit einem anhaltend starken BIP-Wachstum von 2,8 bzw. 2,4 Prozent. „Die positive Wachstumsdynamik hält für Österreich auch 2007 weiter an, wobei das Wachstum von einer lebhaften Investitions- und Exporttätigkeit getragen wird und somit in Österreich stärker als im Euroraum-Durchschnitt ausfällt“, betont Klaus Liebscher, Gouverneur der OeNB, auf Nachfrage von pressetext. Der Wachstumstrend stützt sich dabei insbesondere auf die günstigen außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Darüber hinaus sei aber auch eine deutliche Belebung der Binnennachfrage zu verzeichnen (pressetext berichtete: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=061211024 ).

Media Contact

Jörn Brien pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.worldbank.org/gep2007

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