Commerzbank-Börsenbericht Woche vom 4.12. bis 8.12.2006

Zu Wochenbeginn kamen die westlichen Börsen durch den Anstieg des Euro unter Druck und es setzten stärkere Gewinnmitnahmen ein. Dies setzte sich am Dienstag fort, als aus den USA ein schwächer als erwartetes Verbrauchervertrauen und eine enttäuschende Entwicklung der Auftragseingänge die positiven Verkäufe bestehender Häuser überlagerten und den Börsen weitere Missstimmung bescherten. Am Mittwoch dagegen erfolgte unter dem Eindruck der revidierten BIP-Zahlen aus den USA ein klares Anziehen der Kurse, um dann zum Wochenende – wesentlich bestimmt durch die frustrierenden Zahlen zum US-ISM-Index (erstmals seit 2003 wieder unter der zinsbestimmenden Marke bei 50) – wieder unter massiven Druck zu geraten.

Auch in der vergangenen Woche schlossen die US-amerikanischen und europäischen Rentenmärkte freundlich. Über die Woche sorgten verschiedene makroökonomische Daten für reichlich Bewegung an den internationalen Bondmärkten, die sich jedoch zumeist im Intraday-Bereich abspielte. Erst gegen Ende der Woche ließ der vom Institut für Supply Management (ISM) veröffentlichte ISM-Index eine deutlich freundlichere Stimmung an den Bondmärkten aufkommen, welche die Renten-Futures merklich über dem Wert der Vorwoche schließen ließ. Mit einem Wert knapp unter der Schwelle von 50 Punkten fiel der Index auf den niedrigsten Stand seit April 2003 und weckte damit neue Zinssenkungsphantasien. Die Rendite der zehnjährigen Treasuries notiert aktuell bei 4,44 %, dem niedrigsten Stand seit elf Monaten. Der Bund-Future ging bei 118,73 aus dem Handel, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen notiert derzeit bei 3,66 %. Wie erwartet wirkte auch die Schwäche des US-Dollar auf das Geschehen an den Rentenmärkten ein. Der schwache Greenback unterstreicht zum einen die sich abkühlende konjunkturelle Dynamik. Andererseits fördert die gesteigerte Volatilität an den Devisenmärkten die Flucht in Qualität.

In der laufenden Woche stehen im Euro-Raum neben der Zinsentscheidung der EZB am kommenden Donnerstag und der anschließenden Pressekonferenz kaum bedeutende Ereignisse auf dem Programm.

Die volkswirtschaftlichen Rahmendaten waren wie beschrieben eher enttäuschend. Den Anfang machten die Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA für Oktober, die mit -8,3% stärker als erwartet (-4,8%) fielen. Ebenfalls unter Erwartung lag das US-Konsumentenvertrauen im November: mit 102,9 nach 105,1 notierte es ebenfalls unter den Prognosen, die einen Anstieg auf 106 vorsahen. Leicht negativ lagen die nominalen Einkommen in den USA, die im Oktober mit einem Anstieg um 0,4% knapp unter den Prognosen waren. Das positive Highlight der Woche war hingegen das reale Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal der USA mit einem überraschend hohen revidierten Anstieg um 2,2%, die erste Schätzung hatte bei 1,6% gelegen. Den Abschluss bildete in den USA der vielbeachtete ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe.

Mit 48,50 lag er unter der für die Fed wichtigen Marke von 50, und gab ein erstes Signal der Stimmungsindikatoren in Richtung bevorstehender Zinssenkungen. In Europa dagegen wächst die Zuversicht. Der europäische Geschäftsklimaindex lag im Oktober mit 110,3 zwar leicht unter der Prognose, zeigt aber unverändert Hochstimmung an. Dazu passten auch die deutschen Arbeitslosenzahlen im November.

Auch in der kommenden Woche sollten die volkswirtschaftlichen Rahmendaten Wohl und Wehe der Aktienbörsen bestimmen.

Bereits zum Wochenauftakt konnte die leichte Erholung unter dem Eindruck der Entwicklung der Überseebörsen nicht gehalten werden. Somit ist davon auszugehen, dass der Handel bis zum Wochenende verhalten bleibt und unter dem Eindruck der Arbeitslosendaten eine neue Richtung einschlagen könnte. Bis dahin sollten die Märkte quasi am Scheideweg bleiben. Auch aus der technischen Lage heraus sollte sich dann abzeichnen, ob die starken Unterstützungen getestet werden oder die mittelfristigen Aufwärtstrends, die in den letzten beiden Wochen verlassen wurden, wieder erobert werden und somit eine positive Jahresendbewegung beschritten werden kann.

Auch wenn das Abwärtspotential kurzfristig noch weiter ausgereizt werden könnte, bleibt unverändert die sehr positive Aussicht für 2007, da allein die weitere Gewinnsubstanz ohne eine Änderung der Risikoeinstellung der Anleger und somit denkbaren höheren KGV's zweistelliges Kurspotential verspricht. Auch aus Zinssicht spricht alles für eine Fortsetzung der Dominanz der Aktienmärkte. Privatanlegern empfiehlt die Commerzbank die DaimlerChrysler-Aktie zum Kauf.

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