Chinas Technologie auf der Überholspur

Chinesische Technologieunternehmen konnten während der vergangenen fünf Jahre nicht nur am inländischen Markt, sondern auch im internationalen Wettbewerb mit ihren Mitbewerbern nahezu gleichziehen. Gemessen an der Produktivität und dem Umsatz pro Mitarbeiter reichten die Zahlen der chinesischen Konzerne im vergangenen Jahr beinahe an jene internationaler Unternehmen heran.

Dies berichtet das Wall Street Journal und bezieht sich dabei auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie von McKinsey und der chinesischen Tsinghua University. „Spricht man über China und Technologie, muss man aber vor allem Taiwan beachten“, erklärt Erste Bank-Analyst Hans Engel gegenüber pressetext. Am Technologiemarkt der chinesischen Insel seien einige der produktivsten Firmen zu finden, die wesentlich auf die gesamte chinesische Marktentwicklung im Technologiebereich Einfluss nehmen.

Im Rahmen der Studie wurden die Finanzdaten von rund 39.000 chinesischen Unternehmen untersucht. Angefangen bei Herstellern von Sicherheitsprodukten bis hin zu PC-Herstellern oder Telekommausrüstern. Während ein allgemeiner Trend zur stärkeren Positionierung in in- und ausländischen Märkten zu verzeichnen war, hoben sich vor allem chinesische Unternehmen in privater Hand hervor. Diese konnten im vergangenen Jahr, gemessen am Umsatz pro Mitarbeiter, bereits mit ausländischen Wettbewerbern mithalten oder deren Werte gar übertreffen. Demnach lag der Umsatz privater chinesischer Technologieunternehmen 2005 bei 421.000 Yuan (40.800 Euro) pro Mitarbeiter (2001: 226.000 Yuan), ausländische Unternehmen verzeichneten dagegen 439.000 Yuan (42.500 Euro) pro Mitarbeiter (2001: 501.000 Yuan). Insgesamt stieg der Umsatz chinesischer Technologieunternehmen von 250 Mrd. Dollar im Jahr 2001 auf rund 700 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr. Der Exportanteil erhöhte sich im selben Zeitraum von 32 auf 43 Prozent.

Neben verbesserten Prozessen in der Produktion, steuern chinesische Technologieunternehmen auch zunehmend hochpreisige Segmente an, die bisher von ausländischen Wettbewerbern dominiert wurden. Bisher konzentrierte man sich vorwiegend auf das niedrige und mittlere Preissegment. Unternehmen wie der PC-Hersteller Lenovo oder der Netzwerkausrüster Huawei agieren bereits erfolgreich auf ausländischen Märkten. Viele andere chinesische Unternehmen, die bisher unter dem Deckmantel ihrer ausländischen Mitbewerber groß geworden sind, würden diesen bald folgen, zitiert das Wall Street Journal Ingo Beyer von Morgenstern, Leiter von McKinsey in Shanghai.

So verzeichnete Huawei im Jahr 2005 5,9 Mrd. Dollar Umsatz, wovon erstmals der Großteil am internationalen Markt umgesetzt wurde. Zwar lagen internationale Mitbewerber wie Ericsson (Umsatz 2005: 25 Mrd. Dollar) oder Nokia-Siemens (2005: 19,8 Mrd. Dollar) noch deutlich vor dem chinesischen Telekomausrüster. Helaba-Trust Analyst Michael Busse bezeichnete Huawei jedoch gegenüber pressetext im Juli aufgrund seines starken Umsatzwachstums bereits als Schreckgespenst westlicher Telekom-Ausrüster (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060727002 ). Heute verfügt Huawei unter anderem über Partnerschaften mit Intel, Microsoft und IBM.

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Victoria Schubert pressetext.austria

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