BMZ und KfW Entwicklungsbank stellen 9. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit vor

Heute stellte Prof. Hans-Rimbert Hemmer, der Leiter der unabhängigen Evaluierungsabteilung der KfW Entwicklungsbank, gemeinsam mit Erich Stather, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), und Wolfgang Kroh, KfW-Vorstandsmitglied, in Frankfurt den 9. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern vor.

„71 Prozent der geförderten Vorhaben, nach dem Volumen der eingesetzten Mittel sogar 76 Prozent, können als entwicklungspolitisch erfolgreich bewertet werden“, sagte Prof. Dr. Hemmer. Der Bericht beinhaltet eine Querschnittauswertung aller 177 Projekte und Programme, die die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des BMZ in 57 Entwicklungsländern fördert. Insgesamt umfassen die evaluierten Projekte ein Fördervolumen von 6,3 Mrd. EUR, davon stammen 2,3 Mrd. aus Haushaltsmitteln und 0,4 Mrd. EUR aus KfW-Eigenmitteln.

„Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, ob Entwicklungszusammenarbeit nachhaltig wirkt. Denn das rechtfertigt unsere Arbeit“, betonte Stather. „Deshalb halte ich es für sehr erfreulich, dass der weitaus größte Teil der evaluierten Programme und Projekte so positive Ergebnisse hat. Dennoch müssen wir die in dem Bericht aufgezeigten Wege nutzen und uns im Rahmen der Gebergemeinschaft noch intensiver den Verbesserungen der sektoralen und institutionellen Rahmenbedingungen widmen.“

Die sogenannte Ex-Post-Evaluierung dient drei bis fünf Jahre nach Durchführung der Entwicklungsinvestititon der Überprüfung, ob die erwarteten Wirkungen auch tatsächlich eingetreten und ein nachhaltiger Entwicklungsprozess angestoßen wurde. „Wir benötigen nicht nur mehr Ressourcen für die Erreichung der Millenniumsziele, sondern müssen auch dafür sorgen, dass die eingesetzten Mittel effizient eingesetzt und zur nachhaltigen Verbesserung der Chancen auf eine eigenständige Entwicklung der Partnerländer führen, sagte Kroh.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit will nicht nur Armutslinderung erreichen, sondern die strukturellen Armutsursachen durch die Unterstützung von Veränderungsprozessen, durch Förderung innovativer Ansätze und die Überwindung von interessensgeleiteten Widerständen bekämpfen. „Das ist nicht einfach, sondern selbstverständlicherweise auch mit Risiken verbunden. Gute Entwicklungszusammenarbeit zeichnet sich nicht dadurch aus, dass sie jegliches Risiko meidet, sondern dadurch, dass sie auch schwierige Entwicklungshemmnisse angeht und in Erwartung hoher entwicklungspolitischer Wirkungen bereit ist, kalkulierte Risiken einzugehen.“, betonte Kroh.

Der vorliegende Bericht befasst sich mit Projekten in den Bereichen Gesundheit, Grundbildung, Dezentralisierung, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, Elektrizitätswirtschaft, Transport sowie im Finanzsektor. Neben den rd. 71 % als entwicklungspolitisch erfolgreich bewerteten Vorhaben sind weitere 17 % trotz positiver Wirkungen nicht mehr ausreichend, 12 % sind unzureichend. Nur ein Projekt ist völlig gescheitert (

Vor sechs Jahren wurde die unabhängige Evaluierungsabteilung unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Rimbert Hemmer eingerichtet. Er wurde zum 1.10.2006 von Frau Prof. Dr. Eva Terberger abgelöst. Die KfW Entwicklungsbank zeichnet sich national wie international dadurch aus, dass sie kritische Erfolgsbewertungen vornimmt. Die Erfolgseinstufung erfolgt anhand von sechs Kategorien von 1 bis 6. Anders jedoch als es die Vergabe von Schulnoten nahe legen würde, wird Note 4 trotz nennenswerter entwicklungspolitischer Wirkungen nicht mehr zu den erfolgreichen Projekten gezählt.

Fachliches Schwerpunktthema des 9. Evaluierungsberichts sind die entwicklungspolitischen Wirkungen von Transportvorhaben. Eine deutliche Verbesserung der Transportinfrastruktur stellt für die Erreichung der Millenniumsziele einen wichtigen Beitrag dar. Darüber hinaus schaffen zahlreiche Transportvorhaben wie z.B. ländliche Wege überhaupt erst die Voraussetzungen für arbeitsteiliges Wirtschaften, die Schaffung von Einkommen und Beschäftigung. Sie eröffnen Zugang zu Märkten, zu Gesundheitseinrichtungen, zu Schulen und verbessern durch ihre integrativen Wirkungen die Chancen für politische Teilhabe.

Media Contact

Sonja Höpfner presseportal

Weitere Informationen:

http://www.kfw.de http://www.bmz.bund.de

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