Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2006

Arbeitslosenzahl im Oktober: -153.000 auf 4.085.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -471.000
Arbeitslosenquote im Oktober: -0,3 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Oktober um 153.000 auf 4.085.000 verringert (West: -96.000 auf 2.739.000; Ost: -56.000 auf 1.346.000). Das Minus war mehr als doppelt so groß wie im Durchschnitt der letzten drei Jahre (-66.000). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 471.000 Arbeitslose weniger. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit erklärt sich vor allem mit dem Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Neben dem positiven konjunkturellen Umfeld dürfte ein Teil der Abnahme auf der intensiveren Betreuung von Arbeitslosen und der systematischen Aktualisierung von Bewerberangeboten beruhen. Auch der entlastende Einsatz von Arbeitsmarktpolitik hat etwas zugenommen.

Die Arbeitslosenzahl hat sich von September auf Oktober saisonbereinigt beträchtlich verringert, und zwar um 67.000, nach -23.000 im September und monatsdurchschnittlich -49.000 von Juni bis August. Gründe für die günstige Entwicklung waren im Vorjahresvergleich deutlich weniger Zugänge und eine anhaltend große Zahl von Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit. Die jüngste saisonbereinigte Abnahme entfällt zum größeren Teil auf Westdeutschland, in Ostdeutschland gab es nach Anstiegen im August und September wieder einen Rückgang.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im September saisonbereinigt um 24.000 gestiegen. Nach hochgerechneten Daten der BA, die bis August reichen, nimmt auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter zu. Nicht saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit im September um 310.000 auf 39,50 Millionen zu. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 334.000. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im August nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit bei 26,56 Mio, gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 258.000. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat in West- und Ostdeutschland jeweils um 1,0 Prozent zugenommen.

Nach den aktuellen Daten ist die Beschäftigung in allen Bundesländern gestiegen, am stärksten in Hamburg, Berlin und Bayern. Die Veränderungen nach Branchen sind unterschiedlich. Der gesamtwirtschaftliche Anstieg im Vorjahresvergleich beruht vor allem auf einem kräftigen Aufwuchs sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bei unternehmensnahen Dienstleistungen, der wiederum zu einem größeren Teil von Arbeitnehmerüberlassung getragen wird. Darüber hinaus hat es nennenswerte Zuwächse vor allem bei Verkehr und Nachrichtenübermittlung, bei sonstigen Dienstleistungen sowie im Gesundheits- und Sozialwesen gegeben. Dem standen Beschäftigungsverluste insbesondere im Kredit- und Versicherungsgewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe, in der öffentlichen Verwaltung und im Baugewerbe gegenüber. Dabei wird im Verarbeitenden Gewerbe das Minus kleiner, im Baugewerbe zeichnet sich das Ende des Arbeitsplatzabbaus ab.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den September auf 3,47 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 8,1 Prozent.

Das Stellenangebot lag im Oktober weiter deutlich über dem Vorjahreswert, saisonbereinigt hat es gegenüber September um 45.000 zugenommen. Der saisonbereinigte Anstieg beruht etwa zur Hälfte auf ungeförderten Stellenangeboten, die stärker die Marktentwicklung widerspiegeln. Nicht saisonbereinigt gab es im Oktober 626.000 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der gemeldeten Stellenangebote um 173.000 zugenommen. Die ungeförderten Stellen machten im Oktober 66 Prozent des gesamten Stellenangebotes aus, im Vergleich zum Vorjahr haben sie sich um 111.000 auf 415.000 erhöht. Von diesen Stellen waren 89 Prozent sofort zu besetzen.

Neben den gemeldeten offenen Stellen kennt die Bundesagentur noch zusätzliche Stellen, unter anderem gemeldet aus der privaten Arbeitsvermittlung sowie aus ihrer Job-Börse und dem Job-Roboter. Zusammen waren das im Oktober 825.000 Stellen, 200.000 mehr als vor einem Jahr. Nach Untersuchungen des IAB kennen die Agenturen für Arbeit damit deutlich mehr als die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots und können darauf Bewerber vermitteln – teilweise aber erst nach Rücksprache mit dem Arbeitgeber.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

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