Fraunhofer IPA und IFF Uni Stuttgart helfen Europas Führung in der Produktion zu sichern

Es steht nicht weniger als das Überleben einer wettbewerbsfähigen Produktion in Deutschland und Europa auf dem Spiel. Die entscheidenden Fragen lauten jetzt: Was kann die Forschung zur Wertschöpfung in der Wirtschaft beitragen? Sind diese oder jene neuen Technologien wirklich notwendig? Welche Priorität hat ein bestimmtes Thema für die Produktion hier im Land? Welche strukturellen Veränderungen stehen aufgrund der technologischen Entwicklungen bevor?

Zu Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Standortes Europa mit mehr als 30 Millionen Beschäftigten wurde im Jahr 2003 die europäische Technologie Plattform Manufuture aufgesetzt. In der Manufuture Initiative wurde eine Vision 2020 und eine strategische Forschungsagenda entwickelt, deren Kernziel in der Schaffung einer hohen Wertschöpfung durch die Wirtschaft liegt. Der Aktionsrahmen reicht von neuen Geschäftsmodellen über die Standards der Produktion bis hin zu Technologien der Zukunft.

In einer so genannten Leadership-Gruppe, bestehend aus führenden Vertretern der wichtigsten europäischen produktionstechnischen Forschungsinstitute, darunter das Stuttgarter Fraunhofer-Institut IPA und das Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart, wurden in Konferenzen und Workshops in intensiver Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zukunftsweisende Forschungsthemen ermittelt, diskutiert, evaluiert und anschließend priorisiert. Sie werden nun in das 7. EU- Rahmenprogramm einfließen. „Wenn wir jetzt die Weichen falsch stellen würden, könnte das verheerende Folgen für Europa haben und den Migrationsprozess von Arbeit massiv beschleunigen“, fürchtet Professor Engelbert Westkämper, Mitglied der EU High-Level-Group Manufuture und Direktor des Fraunhofer IPA sowie der Uni-Instituts IFF.

Aktuell wurden für 27 Sektoren der verarbeitenden Industrie so genannte „Roadmaps“, von der Leadership-Gruppe definiert. Darunter sind alle Sektoren des Maschinenbaus aber auch andere Bereiche der Wirtschaft. Die europäische Manufuture Plattform wird durch eine deutsche Plattform ergänzt, die hier in Stuttgart am Fraunhofer-Institut IPA mit Förderung durch das BMBF entstand. Im Winter werden die ersten Ausschreibungen für Projektanträge innerhalb des 7. EU-Rahmenprogramms veröffentlicht werden. Die Forschung für die Produktion soll die verarbeitende Industrie befähigen, hier in Europa Beschäftigung und Wertschöpfung zu erhalten und auszubauen.

„Überlebensstrategien für den Produktionsstandort Europa zu entwickeln, hat in Zeiten eines turbulenten Wettbewerbs sicher allerhöchste Priorität“, so Engelbert Westkämper. Innovative Produkte, Fabriken höchster Leistung und einer europäischen Produktionskultur, effiziente Kooperationen in Netzwerken, auf Wissen basierendes digitales Engineering und Prozesse oberhalb heutiger Leistungsgrenzen zeigen den Weg zu einer neuen Generation von Produktionssystemen. Ihre Realisierung und Implementierung erfordert eine effiziente Forschungsinfrastruktur und ein Ausbildungssystem, die sich eng an den Bedürfnissen der Wirtschaft orientieren. Jetzt kommt es darauf an, dass sie umgesetzt und als konkrete Projekte implementiert werden.

Unter dem Vorsitz von Prof. Flegel, Aufsichtsratsmitglied von DaimlerChrysler, und industrieller Führung durch den Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat Deutschland und hier insbesondere der Standort Stuttgart eine entscheidende Rolle in der Formulierung der Forschung für die Produktion übernommen. „Wir sind froh, dass die entscheidenden Workshops mit den Experten und der Industrie hier in Stuttgart stattgefunden haben. Die strategischen Konzepte mit den Roadmaps sind somit ein wichtiges Markenzeichen für die Stuttgarter Produktionstechnik geworden“, so Westkämper.

Kontakt:
Dr. Birgit Spaeth
Universität Stuttgart
Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Tel: 0711/970-1810;
Fax: 0711/970-1220
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