Situation der Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland

Bulmahn: Älteren Arbeitslosen mehr Chancen eröffnen

Das Kabinett hat heute die Antworten auf eine große Anfrage zu „Situation und Perspektiven der Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland“ beschlossen. Mit ungefähr einer Million Beschäftigten bilden Ingenieurinnen und Ingenieure die größte Akademikergruppe Deutschlands. Sie gehören auch in den kommenden Jahren mit zu den gefragtesten Berufgruppen.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, wiederholte ihre Forderung an die Wirtschaft, sich um die Wiedereingliederung arbeitsloser Ingenieurinnen und Ingenieure zu bemühen. Sie erklärte dazu heute in Berlin: „Wir brauchen mehr Chancen für ältere Arbeitlose in unserem Land. Das gilt insbesondere für ältere Ingenieurinnen und Ingenieure.“ Es sei doch paradox, so die Ministerin weiter, dass trotz des angeblich „leergefegten Arbeitsmarktes“ in Deutschland im September letzten Jahres rund 51.000 arbeitslose Ingenieurinnen und Ingenieure registriert waren. Mehr als 31.000 von ihnen waren 45 Jahre und älter. „Das vorhandene Fachkräftepotenzial muss stärker als bisher genutzt werden. Denn nur durch ein Miteinander von Alt und Jung, von erfahrenen Kräften und frischen Ideen sind Betriebe wirklich innovationsfähig.“ Durch die Weiterentwicklung der Arbeitsmarktinstrumente, wie z. B. durch das Job-AQTIV-Gesetz, seien staatlicherseits neue Wege eröffnet worden, die es nun zu nutzen gelte, betonte die Ministerin.

Gleichzeitig sei der Bedarf der Wirtschaft an Ingenieurinnen und Ingenieuren ungebrochen und nur durch weiter steigende Nachwuchszahlen zu decken. „Hier können wir eine positive Entwicklung verzeichnen: seit 1998 steigt die Zahl von Studienanfängern in den Ingenieurwissenschaften wieder“, betonte die Ministerin. „Die Maßnahmen der Bundesregierung greifen.“

So fördere das BMBF zahlreiche Initiativen und Modellvorhaben zur Gewinnung junger Menschen und insbesondere von Frauen für den Bereich der Ingenieurwissenschaften. Das BMBF werbe mit der bundesweiten Kampagne „be-ing.“ gezielt um weiblichen Nachwuchs. Zudem seien gerade in den Ingenieur- und Naturwissenschaften neue und attraktive Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master eingeführt worden. Diese über 500 Studiengänge kämen einerseits dem Bedarf der Wirtschaft andererseits aber auch den Interessen der Studierenden stärker entgegen.

„Je nach Konjunkturlage werden die Rufe nach Fachkräften schnell lauter oder leiser“, so Ministerin Bulmahn. Die Signale der Wirtschaft wirkten sich gerade im Bereich der Ingenieurwissenschaften besonders aus: Entlassungen oder rückläufige Einstellungen haben einen starken Einfluss auf die Studiengangwahl und wirken sich dann mit mehrjähriger Verzögerung aus. „Es geht nicht ohne größere Kontinuität der Beschäftigungspolitik der Unternehmen“, mahnte die Ministerin. Das Entstehen von Über- und Unterangebotszyklen müsse vermieden werden – auch durch eine langfristige Personalpolitik der Unternehmen.

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