EUREN erhöht BIP-Prognose

Seit Beginn dieses Jahres haben sich die Zeichen für ein stärkeres Wirtschaftswachstum im Euroraum verstärkt. Die im European Economic Network (EUREN) zusammengeschlossenen Forschungsinstitute, darunter auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) aus Essen, haben ihre Prognose für das diesjährige Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum leicht von 1,9 auf 2,1 Prozent erhöht. Dies ergibt sich aus dem neuen gemeinsamen Bericht der EUREN-Institute zu den wirtschaftlichen Aussichten Europas, der diese Woche in Paris präsentiert wurde.

„Vor allem die Bereiche Außenhandel und privater Konsum, die im vergangenen Jahr noch rückläufig waren, haben sich positiv entwickelt“, erklärt Roland Döhrn, Leiter des Kompetenzbereichs „Wachstum und Konjunktur“ des RWI, die stärkere Wachstumsdynamik im ersten Halbjahr 2006 gegenüber pressetext. „Dem steht jedoch gegenüber, dass die Investitionen das BIP-Wachstum voraussichtlich weniger günstig beeinflussen.“ In den ersten drei Monaten dieses Jahres nahmen diese nur um 0,3 Prozent zu. Döhrn zufolge lässt sich diese geringfügige Zunahme zumindest teilweise durch Witterungsbedingungen erklären. „Im Winter waren die Bauinvestitionen in Deutschland erheblich schwächer.“

Unsicherheitsfaktoren für die Prognose sind vor allem der Dollarkurs und der Ölpreis. „Für die Prognose unterstellen wir, dass der Dollar auf seinem derzeitigen Niveau bleibt. Das Risiko dabei ist jedoch, dass ein Währungskurs sich immer rasch und dramatisch ändern kann, ohne dass man es vorhersagen kann“, so Döhrn gegenüber pressetext. Sollte der Dollar im Vergleich zum Euro noch stärker an Wert verlieren, könnte dies den Export aus dem Euroraum dämpfen und verteuern. Beim Öl basiert die Prognose auf einem durchschnittlichen Preis von 66 Dollar. „Ein leichter Anstieg des Preises führt nämlich nicht notwendigerweise zu einer Dämpfung der Wirtschaft.“ Fehlende Raffinerie-Kapazitäten könnten jedoch weiterhin für große Preisschwankungen sorgen.

Für 2007 fällt die EUREN-Prognose mit 1,8 Prozent etwas bescheidener aus. Die Abschwächung ist unter anderem auf die Mehrwertssteuer-Erhöhung in Deutschland am 1. Januar 2007 zurückzuführen. Der dortige private Konsum wird dadurch voraussichtlich gedämpft. Ein weiterer Grund ist, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt nur geringfügig verbessern dürfte. Darüber hinaus stellt sich auch das außenwirtschaftliche Umfeld 2007 etwas ungünstiger dar. Die EUREN-Institute schätzen, dass der Welthandel 2006 um 9,5 Prozent und 2007 um 7,5 Prozent wachsen wird. Die monetären Bedingungen bleiben jedoch günstig: Die Institute erwarten, dass die Inflationsrate im Euroraum bis Ende 2007 unter zwei Prozent sinkt.

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Reanne Leuning pressetext.deutschland

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