Börsen-Bericht Internationale Börsen: Wohin geht jetzt die Reise?

Der DAX rutschte vorübergehend sogar unter die Marke von 5.300 Punkten und hat damit seit seinem Hoch im Mai rund 900 Punkte eingebüsst. Als wichtigste Ursache für die extreme Verunsicherung unter den Marktteilnehmern gelten unverändert Zins- und Inflationsängste. Eine statistische Untermauerung hierfür lieferten die US-Erzeuger- und Verbraucherpreise, die im Mai jeweils stäker gestiegen sind als allgemein erwartet. Gleichzeitig deuten die jüngsten Konjunkturdaten ein allmähliches Ende der Schönwetterperiode an: So fiel der Commerzbank-Frühindikator im Mai weiter auf den inzwischen niedrigsten Wert seit Mitte 2003. Er signalisiert damit, dass die lange Phase ungewöhnlich günstiger Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft allmählich zu Ende geht. Eine Bestätigung dieser Einschätzung lieferte der ZEW-Indikator, der seine seit Jahresanfang rückläufige Entwicklung zuletzt verstärkte. Angesichts dieser Datenlage überrascht die zur Wochenmitte eingetretene kräftige Gegenreaktion, in deren Verlauf sich der DAX um 2,5% erholte. Es stellt sich nun die Frage, ob es sich hierbei nur um ein kurzes technisches Strohfeuer handelt, oder ob die Börsen bereits eine nachhaltige Bodenbildung vollziehen. Sicher dürfte sein, dass die Volatilität hoch bleiben wird. Richtungsweisende neue Impulse werden allgemein erst von der Anfang Juli beginnenden Berichtssaison der Unternehmen für das zweite Quartal erwartet. Da nach den scharfen Kursrückgängen die Bewertung vieler Aktien, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, im historischen Vergleich auf einem sehr günstigen Niveau liegt, sollte der Markt dann wieder Land sehen und sich weiter erholen. Die Commerzbank empfiehlt Privatanlegern die Aktie der SAP zum Kauf.

Vom Einbruch an den Aktienmärkten, nachgebenden Rohstoffpreisen und dem schwindenden konjunkturellen Optimismus können die europäischen Rentenmärkte bislang kaum profitieren. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt weiter in der Nähe von 4%. Belastend wirkt vor allem der sich verstärkende Preisauftrieb, der auf weitere Zinsanhebungen der Notenbanken hindeutet. Solange diese Unsicherheit anhält, empfehlen die Experten der Bank privaten Anlegern weiterhin vor allem den kürzeren bis mittleren Laufzeitenbereich. Variabel verzinsliche Anleihen bilden eine sichere und attraktive Alternative, da sie über die regelmäßige Anpassung des Kupons an den erwarteten Zinserhöhungen teilnehmen.

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