Außenhandel verliert weiter an Dynamik

„Im September wuchs der deutsche Außenhandel nur noch um etwas mehr als ein Prozent. Diese abgeschwächte Wachstumsdynamik ist keine Folge der Terroranschläge in den USA. Diese werden sich erst mit einer Verzögerung von rund sechs Monaten auf die deutschen Exporte niederschlagen. Die Abkühlung des Welthandels und eine insgesamt schwierige weltwirtschaftliche Lage setzten der deutschen Exportwirtschaft schon vor dem 11. September zu.“ Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin. Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die neuesten Zahlen zum deutschen Außenhandel nach Ländern bekannt gegeben.

„Dynamische Wachstumsmärkte sind weiterhin die Länder Osteuropas mit einer Exportzunahme von gut zehn Prozent. Auch die Chinaexporte entwickeln sich mit einem Plus von 11 Prozent vielversprechend. Durch die Mitgliedschaft Chinas in der Welthandelsorganisation wird sich diese Tendenz verstärken. Russland, für das wir ebenfalls eine WTO-Mitgliedschaft fordern, hat sogar fast 50 Prozent mehr Waren in Deutschland eingekauft als vor Jahresfrist“, so Börner.

„Als Wachstumsbremse für unseren Außenhandel wirkt die Rezession in Japan, die unsere Exporte in das Land um 20 Prozent einbrechen ließ. Auch unsere Exporte in den EU-Binnenmarkt stagnieren. Die Ereignisse in den USA werden die deutsche Außenhandelskonjunktur weiter dämpfen. Besonders der Investitionsgütersektor wie Maschinen- und Anlagenbau wird unter der verminderten Auslandsnachfrage zu leiden haben“, erklärte der BGA-Präsident.

Nach den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden im September 2001 von Deutschland insgesamt Waren im Wert von 97,1 Milliarden DM ausgeführt und Waren im Wert von 84,4 Milliarden DM eingeführt. Die deutschen Ausfuhren lagen damit im September 2001 um 1,3 Prozent höher und die Einfuhren um 3,5 Prozent niedriger als im September 2000. Mit Spannung erwarte der BGA die offiziellen Außenhandelszahlen für Oktober 2001, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden.

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Jens Nagel ots

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