Herbert Koch ist WU-Manager 2001

Dipl.Kfm. Dr. Herbert Koch

Am 30. Oktober wurde der begehrte Titel „WU-Manager des Jahres 2001 an Dipl.Kfm. Dr. Herbert Koch, geschäftsführender Gesellschafter der Kika-Möbel-Handelsgesellschaft und Geschäftsführer der Firma Leiner, vergeben. Traditionell wird die Auszeichnung von der Jury, bestehend aus dem Rektor, den Vize- sowie Altrektoren der WU an eine Persönlichkeit des Wirtschaftslebens verliehen, die beispielsweise über besondere Innovationsbereitschaft verfügt, durch Kontinuität besticht oder etwa völlig unpragmatisch komplexe Aufgaben bewältigt. Die Auszeichnung WU-Manager/in des Jahres ist also weniger an einen einmaligen oder kurzfristigen Erfolg gekoppelt, sondern hat das Ziel, längerfristige exzellente Leistungen zu prämieren.

„Mindestens so wichtig wie die wirtschaftliche Dimension einer erfolgreichen Karriere als Manager ist auch die soziale und menschliche Dimension der Person des Managers, das Wie seines Erfolges“, so Univ.Prof. Dr. Christoph Badelt in seiner Laudatio. „Wir zeichnen nur Leute aus, die auch in dieser Hinsicht Vorbild sind. Der Manager und WU-Absolvent Koch erfüllt diese Voraussetzungen in besonderem Maße. Der WU-Manager des Jahres muss nicht Absolvent/in unseres Hauses sein; aber dass wir heuer auch einen Absolventen auszeichnen dürfen, freut uns natürlich besonders“, so Badelt weiter.

Dr. Koch (Jahrgang 1941) besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Klagenfurt und kam nach der Matura nach Wien an die damalige Hochschule für Welthandel. Nach seinem Diplom (1963, Schwerpunkte Industrie und Wirtschaftsgeographie) promovierte er 1966 zum Doktor der Handelswissenschaften. Nach einem Jahr als Präsenzdiener trat er 1967 in die Firma Leiner ein. Seitdem ist Herr Dr. Koch seinem Unternehmen ein Leben lang verbunden.

Im Folgenden Auszüge aus der Laudatio von Univ.Prof. Dr. Christoph Badelt:

„Nachdem mit der Verleihung des Titels „WU-Manager des Jahres“ auch das betreffende Unternehmen ins Rampenlicht gerückt wird, möchte ich hierzu ein paar Fakten vorausschicken: Die Firma Leiner wurde 1910 durch Rudolf Leiner Senior gegründet, Dr. Koch tritt 1967 in die Firma ein und wurde 1973 Einzelprokurist. 1973 gründete er die Firma Kika – quasi sein Kind. Als Koch 1967 in die Firma eintrat, gab es vier Betriebe mit rund 250 Beschäftigten; heute verfügt die Firmengruppe kika/Leiner über 53 Betriebe mit rund 7500 Mitarbeiter/inne/n; Sie agiert in Österreich und Ungarn, ist Marktführer in Österreich, zählt zu den zehn größten Unternehmen, die mehrheitlich im österreichischen Familienbesitz stehen. In Deutschland wäre kika/Leiner das zweitgrößte Möbelhausunternehmen, obwohl dieser Markt rund zehnmal so groß ist.“

„Aber das sind nur die trockenen Facts; noch wichtiger ist die Persönlichkeit Kochs, seine Eigenschaften, die sich letztlich in jenem sichtbaren Erfolg niederschlagen, der sich von außen relativ leicht beobachten lässt. Seine außerordentliche Persönlichkeit ist es, die Herrn Dr. Koch zu jenem Menschen macht, der auf ein so beachtliches Lebenswerk blicken kann.“

„Da ist zunächst einmal sein ungeheurer Einsatz, sein hohes Verantwortungsgefühl, seine absolute Identifikation mit seinem Unternehmen. Er weiß: Ein Geschäft ist so erfolgreich, wie gut die Männer/Frauen sind, die das Haus führen. Da ist aber auch – eng damit verbunden – seine Einstellung zu den Mitarbeiter/inne/n. Was bei uns in der Personalwirtschaft gelehrt wird, das findet in der Umgebung von Dr. Koch statt. Seine Führungsphilosophie besteht in erster Linie darin, zu kommunizieren. Er erweckt Vertrauen, er gibt es aber auch. (Einer seiner leitenden Mitarbeiter erzählte mir am Rande unseres Gesprächs, dass er seit 13 Jahren keinen schriftlichen Vertrag mit Koch hat….). Damit verbunden ist auch seine Eigenschaft, delegieren zu können, verantwortungsvollen Mitarbeitern große Freiräume zu geben. Er, der im Mitarbeiterjargon liebe- wie respektvoll „Der Doktor“ genannt wird, pflegt die Kommunikation; seine Mitarbeiter wissen, dass er ihnen zuhört.“

„Eine weitere wichtige Eigenschaft von Dr. Koch ist sein hohes Verantwortungsgefühl gegenüber den Kunden, aber auch sein Gespür dafür, was den Kunden nützt. Er selbst sagt, dass er das in seiner Kindheit gelernt hat, in der harten Wettbewerbsumgebung der Fleischhauerei seiner Eltern; heute wissen seine Mitarbeiter, dass er stets die gleiche zentrale Frage stellt: Was bringt eine Maßnahme dem Kunden; welche Vorteile hat der Kunde von einem Produkt, von einer Neuentwicklung, etc. Daraus entsteht eine permanente Unruhe, das Bestreben und die Überzeugung, immer besser werden zu müssen; und das definiert sich am besten am Kundennutzen!“

„Man könnte diese Eigenschaft vielleicht so zusammenfassen: Laut Koch liegen Wachstum und Entwicklung in der Genstruktur eines Unternehmens, die Firma ist in diesem Prozess so etwas wie ein Uhrwerk und Herr Dr. Koch ist die positive Unruhe.
Dr. Koch hat mir gegenüber einmal einen Satz formuliert, der seinen Charakter sehr gut beschreibt: „Glück ist eine Funktion der Bemühung“. Das gilt für ihn in vieler Hinsicht, wenn er – voll der Bescheidenheit- immer wieder sagt „ich habe halt Glück gehabt“.
Schließlich will ich noch ein paar Facetten des Charakters von Dr. Koch andeuten, die nur am Rande etwas mit seinem Berufsleben zu tun haben, die aber insgesamt sein Bild ganz wesentlich prägen: Ich denke hier an seine persönliche Bescheidenheit, aus der das durchschimmert, was man eine wahre Persönlichkeit, einen Menschen mit Stil, nennen könnte. Ich denke aber auch an seine Konsequenz und seinen Ehrgeiz sich selbst gegenüber, der sich z.B. in regelmäßiger sportlicher Tätigkeit äußert. Koch, der in seiner Jugend Leistungssportler war, erhält seine Kondition auch jetzt noch durch konsequentes Lauf- und Fitnesstraining. Schlussendlich ist es auch seine Kunstsinnigkeit, seine Liebe und sein Verständnis für Malerei, aber auch für Theater, Oper und Konzert, die den Humanisten Koch im Manager Koch sichtbar werden lassen.“

„An dieser Stelle möchte ich nochmals meinen herzlichsten Dank an den neuen WU-Manager richten, dass er bereit war, diese Auszeichnung anzunehmen, denn wer ihn kennt, weiß, dass er es nicht gerade liebt, auf eine solche Art und Weise im Mittelpunkt zu stehen. Es ist daher auch für die WU eine große Auszeichnung, Herrn Dr. Koch als einen unserer Manager des Jahres zählen zu dürfen!“, sagt Badelt.

Media Contact

DI Markus W. Lauboeck idw

Weitere Informationen:

http://www.wu-wien.ac.at/presse

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