WSI-FrauenDatenReport: Arbeitszeit-Schere zwischen Frauen und Männern weit geöffnet

Der Unterschied bei der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit von berufstätigen Frauen und Männern ist deutlich gewachsen. 2004 arbeiteten Frauen im Durchschnitt 30,8 Stunden, Männer dagegen 40,2 Stunden – eine Differenz von gut neun Stunden. 1991 hatte der Unterschied noch weniger als sieben Stunden betragen. Das zeigt der FrauenDatenReport des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.

Grund für die kontinuierliche weitere Öffnung der Arbeitszeit-Schere: In den neunziger Jahren ist die Zahl der Frauen gewachsen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dieser Anstieg erklärt sich jedoch allein aus Zuwächsen bei der Teilzeitarbeit. So ging zwischen 1991 und 2004 die Zahl der Frauen mit Vollzeitstellen um 1,6 Millionen zurück.

Gleichzeitig stieg die Zahl der Frauen mit Teilzeitstellen um 1,8 Millionen. Drastisch zugenommen hat der Anteil der Frauen, die lediglich sehr kurze Teilzeit-Jobs unter 15 Stunden in der Woche haben: von knapp sechs Prozent 1991 auf 13 Prozent 2003. „Nicht jede Teilzeitarbeit entspricht den Arbeitszeitwünschen der Frauen“, sagt WSI-Expertin Dr. Christina Klenner. „Untersuchungen zeigen, dass die gewünschten Arbeitszeiten der Teilzeitbeschäftigten deutlich über den realen liegen.“

Eine wichtige Hürde für die Berufstätigkeit von Frauen ist die weiter schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Kinderbetreuung ist nach wie vor überwiegend Sache der Mütter, zeigt der FrauenDatenReport. Zwar hat sich der Anteil der Väter bei der Elternzeit seit 2001 verdoppelt – allerdings auf niedrigem Niveau von weniger als zwei Prozent auf knapp fünf Prozent. Während in den skandinavischen Ländern etwa die Hälfte der Kinder unter drei Jahren einen Platz in einer Betreuungseinrichtung hat, ist es in Deutschland nur jedes zehnte Kind.

Media Contact

Rainer Jung idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Neue Dropbox Features

Nahtlose Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, gemeinsame Dokumentenerstellung für Microsoft, erweiterte Dropbox Replay-Funktionen und vieles mehr. Dropbox Inc. (NASDAQ: DBX) kündigt heute neue Funktionen für mehr Sicherheit, bessere Organisation sowie schnellere und bequemere Freigabeprozesse…

Partner & Förderer