Das Engagement des Bayer Konzerns in China

Das Bayer-Kreuz auf den Shanghai Mansions am berühmten "Bund" in Shanghai. <br>Foto: Bayer AG

Mit der Entwicklung der Volksrepublik China zu einem der wachstumsstärksten Märkte der Welt hat sich auch Bayers Engagement in diesem Markt verstärkt. Auch bietet der absehbare Beitritt Chinas zur WTO für das Unternehmen mit der Möglichkeit zu einem Direktvertrieb für importierte Waren völlig neue Chancen. Bayer ist in China aber nicht nur handelsaktiv, sondern auch als Investor sehr engagiert. Insgesamt sind in China Gesamtinvestitionen von 3,4 Mrd. US$ (3,8 Mrd. Euro) geplant, Kernstück der Investitionen ist ein integrierter Standort für Polymerproduktion in Caojing bei Shanghai.

Die Verbindungen zwischen Bayer und China reichen bis in das Jahr 1882 zurück, als erstmals Farben von Bayer auf dem chinesischen Markt angeboten wurden. Heute ist die Volksrepublik China mit einem Umsatz von ca. 685 Millionen US$ (740 Millionen Euro) für 2000 der zweitgrößte Einzelmarkt von Bayer in Asien. Die Volksrepublik ist außerdem ein regionaler Investitionsschwerpunkt für den Konzern. Bayer beschäftigt in der Volksrepublik China über 1.800 Mitarbeiter.

Mit einer umfassenden Kooperationsvereinbarung im Jahr 1993 zwischen Bayer und dem Ministerium für Chemische Industrie wurde der Grundstein gelegt für die weiteren geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens in China. Ein Jahr später wurde die Bayer (China) Ltd. als Holding in Beijing gegründet, die den Technologietransfer und die Marktentwicklung koordiniert und die Vorbereitung sowie die Realisierung der Joint Venture-Projekte unterstützt. Es folgte der Aufbau lokaler Vertriebsgesellschaften für die Vermarktung von örtlich hergestellten Produkten, die Unterstützung finden durch Verbindungsbüros in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Chengdu.

Bayers Aktivitäten im chinesischen Markt haben bis heute zur Gründung von 10 Joint Ventures sowie zwei 100prozentige Bayer-Töchtern geführt, die alle vor Ort produzieren.

Präsenz im Markt durch Joint Ventures

Ziel der Firma ist, in China mit dem gesamten Spektrum der Bayer-Produkte aus den vier Arbeitsgebieten Gesundheit, Landwirtschaft, Polymere und Chemie vertreten zu sein und dadurch nicht nur lokale Nachfrage durch Produktion vor Ort bedienen zu können, sondern auch ins Ausland zu exportieren. In Folge wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Joint Ventures gegründet.

Im Arbeitsgebiet Gesundheit nahm im November 1997 in Beijing eines der ersten großen Projekte von Bayer in China, die Bayer Healthcare Co., Ltd., die Produktion von Arzneimitteln auf. Seine 340 Mitarbeitern produzieren ein umfassendes Produktsortiment von Herzkreislaufmitteln bis Diabetes-Medikation. Der Bereich Diagnostik wird vertreten durch ein 1998 gegründetes Joint Venture Shanghai Long March-Trace Chiron Medical Science Co., Ltd.

1998 entstand im Arbeitsgebiet Landwirtschaft ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Shanghai Zhongxi Pharmaceutical Co. Ltd. zum Aufbau der Pflanzenschutzmittelproduktion. Die Basis von Bayer im chinesischen Pflanzenschutz-Markt wird in Zukunft durch die weltweite Übernahme der Aventis Crop Science deutlich erweitert. Mit Shanghai Zhongxi Pharmaceutical Co., Ltd. unterhält Bayer ein weiteres Joint Venture zur Produktion von Haushaltsinsektiziden. Die Bayer Zhongxi Consumer Care Co. stellt seit Mitte 1999 die bekannten Baygon-Aerosolsprays in Shanghai her. Im Bereich Tiergesundheit ist die Bayer (Sichuan) Animal Health Co. Ltd. aktiv, die in Chengdu seit 1997 besteht. Hier werden Veterinärpräparate, Futtermittelzusätze und Hygiene-Produkte hergestellt in einer im Mai 2000 eingeweihten.

Das Arbeitsgebiet Chemie ist vertreten durch die Bayer Shanghai Pigments Co. Ltd., eine Anfang 1997 übernommene Eisenoxid-Misch- und Mahlanlage mit einer Leistung von 20.000 Jahrestonnen. Die dort hergestellten Pigmente werden in der chinesischen Bau- und Farbmittelindustrie eingesetzt. Seit 1998 ist die Firma Haarmann & Reimer Cosfra Ltd eine 100prozentige Bayer-Tochter und vermarktet Duft- und Aromastoffe. In Wuxi nordwestlich von Shanghai produziert die 1995 mit der Wuxi Dyestuff Factory gegründete Bayer Wuxi Leather Chemicals Co. Ltd. seit 1998 ca. 9.000 Tonnen Lederchemikalien pro Jahr. Das Werk beherbergt auch das größte Forschungs- und Entwicklungslabor für Lederprodukte im asiatisch-pazifischen Raum.

Die Polymer-Aktivitäten sahen Ende 1996 die Entstehung eines Joint Ventures in Beijing zur Produktion und Vermarktung von Polycarbonatplatten und anderen Produkten für die chinesische Bauindustrie. Die Bayer Guangyi Panel Co. Ltd. nahm die Produktion im Sommer 1998 auf. Es folgte die Inbetriebnahme eines Polyol-Formulierungsbetriebs mit einer Kapazität von 10.000 jato im März 1999 durch das Joint Venture Bayer Jinling Polyurethane Co. Ltd. in Nanjing. Die dort hergestellten Polyurethane werden u.a. in zahlreichen Anwendungen in der Automobilindustrie eingesetzt, als Isoliermaterial für Kühlsysteme, in der Bauindustrie, im Containerbau und für Fernheizungsrohre. In Qingdao hat die Rhein Chemie (Qingdao) Ltd. im Juni 1999 mit der Herstellung von jährlich 11.000 Tonnen Additive für die Kautschuk- und Mineralölindustrie begonnen.

Konsolidierung im Markt durch Großinvestitionen

Angesichts der anhaltend dynamischen Entwicklung seiner verarbeitenden Industrie und der Bauindustrie ist China besonders für die Bayer-Polymerprodukte ein zunehmend wichtiger Markt. Daher ist das Arbeitsgebiet Polymere ein Investitionsschwerpunkt, da die Notwendigkeit für lokale Produktion und die Belieferung von Rohstoffen für Schlüsselindustrien wie z.B. die Automobil- oder Elektronikindustrie zur Erhaltung von Bayers Position als Marktführer, besteht.

Aus diesem Grund plant der Konzern den Bau eines integrierten Produktionsstandortes für Polymerwerkstoffe in Caojing, südlich von Shanghai auf einem 1,5 km2 großen Gelände der „Shanghai Chemical Industry Park“ (SCIP). Die geplanten Investitionen beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von 3,1 Mrd. US $ (3,4 Mrd. Euro). In einem Zeitraum bis 2008 sollen die Produktionsanlagen in acht Einzelprojekten und in aufeinanderfolgenden Bauphasen verwirklicht werden. Produktionstechnologie und Umweltschutz werden den weltweiten Standards der Bayer AG entsprechen. Die Wirtschaftlichkeit der Einzelprojekte wird durch die Verwendung von Verbund-Technologie und die gemeinsame Nutzung einer zentralen Infrastruktur gewährleistet. Dadurch können die Kosten für Rohstoffe, Zwischenprodukte, Energien, Kosten des Verwaltungsaufwands reduziert werden.

In der ersten Bauphase ist der Bau großtechnischer Produktionsanlagen für Lackrohstoffe sowie für Rohstoffe für die Kunststoffindustrie geplant. Beide Projekte setzen modernste Technologien ein und sind im Weltmaßstab konzipiert. Baubeginn für beide Projekte ist noch für 2001 festgelegt. Die zweite Bauphase umfasst Betriebe zur Herstellung von Polyurethanen. Diese bilden zusammen mit der Polycarbonatanlage einen wesentlichen Bestandteil des integrierten Bayer Chemieparks in Caojing. Weitere Ausbauschritte sind in einer dritten und vierten Phase anvisiert, u.a. zusätzliche Anlagen für andere Polymerwerkstoffe.

Der Produktionsstandort Caojing wird darüber hinaus mit einem technischen Servicezentrum für angewandte Polymertechnologie in Pudong, Shanghai, ergänzt. Dieses Polymer-Technikum wurde im Oktober 2001 fertiggestellt und dient der Unterstützung von Bayers Polymer-Kunden im Großraum Shanghai.

Aktive Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung in China

Das starke Engagement von Bayer in China zeigt sich nicht nur in der Gründung von bisher 12 Produktionsbetrieben, sondern auch in der aktiven Unterstützung von Forschung und Lehre. So engagiert sich Bayer für Sponsoraktivitäten im Bereich der Aus- und Weiterbildung sowie der wissenschaftlichen Forschung in China. Jüngstes Beispiel für derartige Kooperationen ist die im April 2001 unterzeichnete Forschungskooperation mit Chinas führender Forschungsinstitution, der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Ziel dieser Zusammenarbeit ist der intensivierte akademische Austausch in Forschung und Entwicklung sowie verbesserter Zugang zu herausragenden Forschungseinrichtungen.

Weiterhin stellte Bayer 1999 Mittel zur Einrichtung einer Professur für Forschung und Entwicklung an der Tongji-Universität in Shanghai zur Verfügung. Zu den weiteren Projekten, mit denen Bayer die akademische Fachwelt unterstützt, zählen z.B. die Unterstützung des chinesisch-europäischen internationalen Wirtschaftsschulenprogramms in Shanghai, die Unterstützung des Western Management Institute in Peking und die Zusammenarbeit mit der Pekinger Universität für chemische Verfahrenstechnik.

Darüber hinaus betreibt Bayer eine Reihe weiterer Forschungsprojekte im Bereich der Life Sciences in China. Hierzu gehören Kooperationen mit der Universität für Naturwissenschaften und Technik in Hongkong, dem Institut Materia Medica in Peking sowie dem Kunming-Institut für Botanik.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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