Der "virtuelle Lotse" nimmt den Dienst auf: RUB-Forscher entwickeln Plattform für Unternehmen

Ein neuer Wegweiser für Team- und Projektarbeit

Den „virtuellen Lotsen“ haben Forscher der Ruhr-Universität Bochum fertig gestellt: Am Beispiel der Biotechnologiebranche entwickelt, unterstützt der Lotse kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die Zusammenarbeit untereinander zu verbessern. So können die Unternehmen auf nützliche Instrumente zugreifen, zum Beispiel auf Geheimhaltungsvereinbarungen, Online-Fragebögen, Checklisten, Handlungs- und Trainerleitfäden. Das Europäische Forschungszentrum für Business-to-Business-Management (eurom) der RUB hat den Lotsen Anfang Februar „schlüsselfertig“ an die Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU) übergeben. Die Plattform steht seitdem im Internet unter http://www.v-b-u.org

Daten erhoben und aufbereitet

Der virtuelle Lotse ist das Ergebnis des Verbundprojekts „InVirtO“ („Synchronisierte Unternehmens- und Kompetenzentwicklung in virtuellen Organisationsstrukturen der Biotechnologiebranche“), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Unter mehr als 100 Bewerbern wurde das „eurom“ der Bochumer Fakultät für Maschinenbau ausgewählt, die Federführung in diesem Projekt zu übernehmen. Zwei Jahre lang haben die RUB-Forscher Branchendaten und Daten über virtuelle Kooperationen erhoben, aufbereitet und ihre Ergebnisse in praxistaugliche Instrumente umgesetzt.

Webbasierte Instrumente

Ziel des Lotsen ist, die Kooperationsfähigkeit insbesondere junger KMU zu verbessern – nicht nur in der Biotechnologie-, sondern auch in verwandten Branchen. Den Unternehmen stehen nun webbasiert eine so genannte Partnerfit-Diagnostik zur Verfügung und ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung der eigenen Kooperationsfähigkeit. Ergänzt wird dies um eine Checkliste für die Phase der Anbahnung und Partnersuche, die die Entscheidung der Partnerwahl vereinfacht und als Leitfaden bei der Vorbereitung dient. Auf Basis der begleitenden Forschungen haben die Bochumer Wissenschaftler weitere Instrumente entwickelt, beispielsweise einen Leitfaden, um internationale Kooperationen anzubahnen, einen Handlungsleitfaden, um kooperative Strukturen aufzubauen, sowie das so genannte „Virtual-Project-Meeting-Feedback“, das eine aussagekräftige Auswertung von Projektsitzungen ermöglicht.

Rückmeldungen und E-Learning

Alle Instrumente können die Unternehmen interaktiv am Bildschirm ausfüllen, anwenden und benutzen. Sie bekommen z. B. eine unmittelbare Rückmeldung zu den ausgefüllten Fragebögen. Ein weiteres, wesentliches Element des Lotsen sind E-Learning-Module: Mithilfe eines „web based Training“ können die Mitarbeiter ihre Fähigkeit verbessern, in organisationsübergreifenden Teams zusammenzuarbeiten. Ziel ist, den Mitarbeitern die notwendigen Spezifika und Kompetenzen dieser Art der Teamarbeit zu vermitteln.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Joachim Zülch, Sylvia Steinheuser, Europäisches Forschungszentrum für Business-to-Business-Management (eurom), Fakultät für Maschinenbau der RUB, Tel. 0234/32-26388, E-Mail: Sylvia.Steinheuser@rub.de

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Dr. Josef König idw

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