Pilotprojekt Wissensmanagement in Nordhessen

Kleine und mittelständische Unternehmen

Zehn nordhessische klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) beteiligen sich an dem von Land und Europäischem Sozialfonds geförderten „Verbundprojekt Wissensmanagement in KMU“. Initiiert von UniKasselTransfer ist das beim Ost-West-Wissenschaftszentrum der Universität angesiedelte Projekt die größte vom Land Hessen geförderte IT-Initiative im Bereich klein- und mittelständischer Unternehmen. Diesen wird im Rahmen des Projektes gleichzeitig die Möglichkeit geboten, ihre Mittel- und Osteuropa-Kompetenzen auszubauen.

Bei der Konzeption und Umsetzung dieses Vorhabens gilt das besondere Augenmerk der nachhaltigen Etablierung innerbetrieblicher Kommunikationsstrukturen, die explizit das personenabhängige Erfahrungswissen von Mitarbeiter/innen einbezieht und für andere nutzbar macht.

Existenzielle Verluste in kleinen Unternehmen durch Fluktuation Gerade für kleinere Unternehmen stellen tragfähige Konzepte des Wissensmanagements eine Notwendigkeit dar, bedeutet doch die Fluktuation erfahrener Mitarbeiter oder die Übergabe des Betriebes in andere Hände bisweilen einen existenziellen Verlust an Erfahrungswissen. Die Aneignung, Anwendung und Weitergabe von Wissen ereignet sich in Situationen, in denen Menschen miteinander kommunizieren. Das Medium, in dem Wissen lebt, sind nicht Bibliotheken, Archive oder Datenbanken, sondern die menschliche Interaktion und Kommunikation. Die technisch orientierten und auf Sammlung von Daten konzentrierten Formen des Wissensmanagements erweisen sich immer mehr als unpraktikabel, weil die Menge an Informationen schnell unüberschaubar wird und die Verfügbarkeit von Information allein nicht ausreicht, um einen Wissenstransfer sicherzustellen. Das „Verbundprojekt Wissensmanagement in KMU“ sieht das zentrale Problem des Wissensmanagements aus diesem Grund nicht so stark in der Gestaltung und Nutzung von Informationsbeständen in Datenbanken, sondern in der Entwicklung und Etablierung effizienter, unternehmensspezifischer Kommunikationsstrukturen zwischen Wissensträgern und denjenigen, die den Bedarf an deren Wissen haben.

Zeit- und ortsunabhängige Kommunikation über neue Medien Vor diesem Hintergrund ermöglichen gerade die neuen Medien einen schnellen Zugriff auf Daten und sie vereinfachen die Kommunikation, indem sie diese orts- und zeitunabhängiger machen können. Das macht sie für die Erzeugung, Aneignung, Anwendung und Vermittlung von Wissen ungleich attraktiver, als die bloße Möglichkeit der Abbildung von Informationen in elektronischer Form. Die neuen Medien können somit Restriktionen überwinden helfen, denen die Kommunikation bisher unterlag.

Waren Diskussionen und Verhandlungen bislang an die Gegenwart der Gesprächspartner gebunden, ist dies mittlerweile in virtuellen Konferenzen via Internet von überall her möglich. In weltweit verteilten Entwicklerteams kann über Computer-Suported-Collaborative-Workspaces (CSCW) gemeinsam konstruiert werden, mit synchronen und asynchronen Lernplattformen kann in weltweit verteilten Seminaren miteinander gelernt werden und der schnelle Austausch in global verteilten Vertriebsteams ist auf der Grundlage von Intranet-Lösungen und elektronischen Kommunikationsplattformen längst gängige Praxis.

Zehn nordhessische Unternehmen managen Wissen In Nordhessen engagieren sich zehn Unternehmungen aus den unterschiedlichsten Branchen im Rahmen des KMU-Projektes, um auf ihre jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen für ein betriebliches Wissensmanagement zu entwickeln und nachhaltig zu etablieren. Dazu gehören die AKG Thermotechnik (Hofgeismar), der Arbeitskreis Gemeindenahe Gesundheitsversorgung (AKGG, Melsungen), die AuE Automations- und Einstelltechnik GmbH (Kassel), die Bernecker Mediagruppe GmbH (Melsungen), Bieling und Bieling Architekten (Kassel), Enco Energie Consulting GmbH (Kassel), PKS GmbH (Lohfelden), SRE GmbH (Fuldabrück), SAF Gesellschaft für technische Sonderanlagen (Kassel) und die Zevatron GmbH (Volkmarsen) Projektdurchführung und Betreuung der einzelnen Unternehmen liegt auf der operativen Ebene in Händen der OctaMedia GmbH. OctaMedia verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich E-Learning und E-Kommunikation und bringt damit notwendige technologische und Medienkompetenzen sowie das mediendidaktische Know-how in das Projekt mit ein, um gemeinsam mit den beteiligten Firmen unternehmensspezifische Lösungen zu erarbeiten.

Projekterfahrungen werden nachhaltig weitergegeben Die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Verbundprojekt werden in einem Seminarangebot münden, das nach Ablauf der Förderperiode unter der Leitung von UniKasselTransfer/Ost-West-Wissenschaftszentrum im Rahmen der Weiterbildungsprogramme der Universität Kassel etabliert werden wird.

Weitere Informationen:
Ost-West-Wissenschaftszentrum
Universität Kassel
UniKasselTransfer
Dr. Gabriele Gorzka
Gottschalkstr. 22
34109 Kassel
tel (0561) 804-3567
fax (0561) 804-3792
e-mail gorzka@uni-kassel.de

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Dr. Gabriele Gorzka Universität Kassel

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