Commerzbank-Börsenbericht: Zurückhaltung vor den Wahlen

An den internationalen Aktienmärkten hat sich die zuletzt sehr freundliche Tendenz nicht fortgesetzt. Auch der DAX konnte sein Jahreshoch von 5.035 zum Wochenbeginn nicht halten und pendelte zuletzt um 4.900 Punkte. Bestimmend für die Tendenz ist weiterhin der Ölpreis, der sich zwar von seinem Rekordhoch im Gefolge des Hurrikan Katrina gelöst hat, aber auf jede neue Meldung sehr nervös reagiert. Zu einem Belastungsfaktor für die deutsche Börse hat sich ferner der ungewisse Ausgang der Bundestagswahlen entwickelt. Die drohende Pattsituation hielt in den letzten Tagen viele Anleger von Engagements ab. Positiv vermerkt wurden auf der anderen Seite die auf der IAA in Frankfurt bekannt gegebenen überraschend guten Neuzulassungszahlen für PKW im August. Sie werden als Vorbote einer möglichen Erholung der Konsumgüternachfrage gesehen.

Die Entwicklung des Marktes wird nun zunächst sehr stark vom Wahlergebnis abhängen. Ungeachtet dieser eher kurzfristigen Reaktion bleiben die Perspektiven für Aktien gut. Aufgrund der moderaten Bewertung besitzen vor allem deutsche Aktien Kurspotenzial. Ob dieses ausgeschöpft werden kann, wird längerfristig auch von einer glaubwürdigen und konsequenten Reformpolitik abhängen, der sich jede Regierungskonstellation stellen muss. Private Anleger können im Hinblick darauf selektive Käufe in Qualitätsaktien vornehmen.

Die Stimmung an den internationalen Rentenmärkten ist unverändert gut, auch wenn es zuletzt zu vermehrten Gewinnmitnahmen gekommen ist. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen sind dadurch leicht auf 3,10% gestiegen. Mit Genugtuung wurde registriert, dass sowohl die US-Erzeuger- als auch die Verbraucherpreise (ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise) im August weitgehend stabil blieben und damit bestätigen, dass der Preisauftrieb unter Kontrolle ist. Da aber die Möglichkeit einer Überwälzung der hohen Energiepreise nicht unterschätzt werden darf, wird die amerikanische Notenbank mit ihrer Politik der Zins-Trippelschritte fortfahren. Für die Renditen am Kapitalmarkt droht dennoch kaum Gefahr, solange die Konjunkturrisiken höher eingeschätzt werden als die Preisrisiken. Bei privaten Neuanlagen sollte der Schwerpunkt auf Anleihen mit Laufzeiten zwischen zwei und vier Jahren liegen.

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