Halbjahresbericht Hermes: Hohe Nachfrage nach Ausfuhrgewährleistungen

Im ersten Halbjahr 2001 hat die Bundesregierung Ausfuhrgewährleistungen für Exportgeschäfte mit einem Auftragswert von 15,2 Mrd. DM übernommen. Das ist deutlich mehr als im Durchschnitt der Vorjahre. Diese und weitere Informationen können der jetzt vorliegenden Publikation „Ausfuhrgewährleistungen der Bundesrepublik Deutschland – Bericht über das 1. Halbjahr 2001“ entnommen werden, die auch über das Internet abgerufen werden kann.

Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller: „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung von Konjunktur und Arbeitsmarkt braucht die deutsche Exportwirtschaft ein verlässliches Instrument, um auf schwierigen und risikoreichen Märkten bestehen zu können. Mit den Ausfuhrgewährleistungen des Bundes haben wir ein effektives und professionelles Exportförderinstrument, das die Chancengleichheit unserer Exporteure im internationalen Wettbewerb wahrt und sich langfristig selbst trägt. Wir schreiben jetzt im dritten Jahr in Folge wieder schwarze Zahlen. Der Ermächtigungsrahmen, den uns das Parlament für 2001 zur Verfügung gestellt hat, gibt uns noch erheblichen Spielraum zur direkten Förderung von deutschen Exporten und damit zur unmittelbaren Sicherung von Arbeitsplätzen bei uns.“

Auch für das 2. Halbjahr 2001 rechnet die Bundesregierung mit einer positiven Geschäftsentwicklung. Bereits im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung für Russland einen Plafond in Höhe von 1 Mrd. DM eingerichtet und damit die Deckungsmöglichkeiten erheblich verbessert. Hiervon profitieren vor allem auch Unternehmen aus den neuen Bundesländern. Infolge der positiven wirtschaftlichen Entwicklung im Iran haben sich auch die Deckungsbedingungen auf diesem Markt verbessert. Nachdem letztes Jahr bereits ein Plafond in Höhe von 1 Mrd. DM eingerichtet wurde und darüberhinaus Deckungsmöglichkeiten für förderungswürdige Großgeschäfte bestehen, konnte kürzlich der Iran im Rahmen der OECD in die Länderkategorie 4 höhergestuft werden, so dass hier auch unter Kostengesichtspunkten verbesserte Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Exporteure bestehen.

Erfreulich ist auch die Aufwärtsentwicklung in Süd-Ost-Asien, die in einem steigenden Deckungsvolumen zum Ausdruck kommt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Deckungen im 1. Halbjahr 2001 um 65 % auf 5,9 Mrd. DM an, insbesondere aufgrund einiger Großprojekte. Hierin wird auch deutlich sichtbar, dass die Bundesregierung während der Finanz- und Wirtschaftskrise in Asien ihre Unterstützung durch Ausfuhrgewährleistungen mit langfristiger Perspektive aufrechtgehalten hat.

Im 1. Halbjahr 2001 erzielten die Ausfuhrgewährleistungen einen Überschuss für den Bundeshaushalt in Höhe von rd. 891 Mio. DM. Für das Gesamtjahr 2001 rechnet die Bundesregierung mit einem ähnlichen finanziellen Ergebnis. Damit bestätigt sich die Trendumkehr der vergangenen Jahre, bei der 1999 erstmals seit Beginn der 80er Jahre wieder ein positives Ergebnis zu verzeichnen war.

Der Interministerielle Ausschuss für Ausfuhrgarantien und Ausfuhrbürgschaften (IMA) hat im April dieses Jahres die Leitlinien zur Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und entwicklungspolitischen Aspekten bei der Vergabe von Ausfuhrgewährleistungen verabschiedet. Hierdurch wird sichergestellt, dass diese wichtigen Gesichtspunkte verantwortungsvoll berücksichtigt werden. Das Verfahren bleibt insgesamt unbürokratisch und mittelstandsfreundlich, da sich der erhöhte Prüfungsaufwand in der Regel auf Geschäfte mit einem Auftragswert ab 15 Mio. Euro beschränkt. Minister Müller begrüßt, dass sich in der OECD 25 von 26 Mitgliedstaaten auf ein vergleichbares Verfahren verständigt haben. Nur die USA lehnen es noch ab und verhindern damit eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Exportkreditagenturen bei der Berücksichtigung von Umweltfragen.

Auf Initiative der Bundesregierung wurde die Beratung kleiner und mittelständischer Exporteure verbessert. Unter der Telefonnummer: (0 40) 88 34-90 08 bieten Mittelstandsbeauftragte der Mandatargesellschaften Hermes und PwC eine umfassende Beratung an, gerade auch für Unternehmen, die bisher Ausfuhrgewährleistungen noch nicht nutzen.

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