IT- und Mediensektor in Baden-Württemberg erwartet bessere Geschäfte
Optimismus für das dritte Quartal / Kaum Veränderungen der IKT-Investitionen in 2005
Bei den rund 35.000 Unternehmen und Selbstständigen des IT- und Mediensektors in Baden-Württemberg herrscht Zuversicht: 38 Prozent der Unternehmen rechnen im dritten Quartal 2005 mit einer besseren Geschäftslage im Vergleich zum Beginn des Jahres. Die Konjunktureinschätzung ist damit deutlich besser als in den traditionellen Industriezweigen Chemie, Maschinenbau, Automobilbau, Medizin-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie in den Bereichen Verkehr, Bank- und Versicherungsgewerbe und technische Dienstleister. Dort erwartet nur jedes vierte Unternehmen im dritten Quartal 2005 eine konjunkturelle Verbesserung in eigener Sache. Dies ist ein Ergebnis der ersten repräsentativen Unternehmensbefragung im Rahmen des neuen Forschungsprojekts FAZIT. Es wird gemeinsam von der MFG Stiftung Baden-Württemberg, dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen die Perspektiven für Innovationen, neue Märkte und Arbeitsplätze durch Informations- und Medientechnologien im Südwesten.
Bei den von den Unternehmen für 2005 geplanten Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zeichnen sich keine großen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ab. Fast 70 Prozent der Unternehmen erwarten gleich bleibende IKT-Investitionen. Interessant sind die Unterschiede bei der Betrachtung der Investitionstätigkeit nach Unternehmensgrößenklassen. Während kleine und mittlere Firmen per Saldo (berechnet aus positiven und negativen Erwartungen) eher mit rückläufigen IKT-Investitionen rechnen, erwarten per Saldo über 24 Prozent der Großunternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern steigende Ausgaben für ihre Informations- und Kommunikationssysteme.
„Mit dem im Rahmen der Zukunftsoffensive III vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekt FAZIT erforschen wir die Märkte und Technologien von morgen“, so Dr. Ansgar Zerfaß, Geschäftsleitung MFG Stiftung Baden-Württemberg, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse in Stuttgart. „Regelmäßige Branchenumfragen identifizieren Marktchancen und ermöglichen der IT- und Medienwirtschaft eine schnelle Umsteuerung. Parallel dazu zeigen Foresight-Methoden, wie Delphi-Studien in Kombination mit Szenario-Analysen und Technology Roadmaps, an welchen Schnittstellen zwischen Informationstechnologie und Anwenderbranchen neue Forschungsthemen und Marktchancen speziell für Baden-Württemberg entstehen können.“
Die künftig halbjährlich durchgeführte FAZIT-Unternehmensbefragung umfasst den IT- und Mediensektor sowie weitere ausgewählte IKT-Anwenderbranchen in Baden-Württemberg. Im IT- und Mediensektor sind Unternehmen der Branchen IT- und Medienhardware, Software, (Tele-) Kommunikation und Datenverarbeitungsdienstleistungen, audiovisuelle Medien, Druck und Verlag, Werbung und Marktkommunikation sowie Inhalte-Dienstleister zusammengefasst. Dieser Bereich ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Baden-Württemberg und beschäftigt rund 300.000 Menschen. Als Anwenderbranchen wurden chemische Industrie, Maschinenbau, Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Automobilindustrie, Verkehrsdienstleister, Bank- und Versicherungsgewerbe und technische Dienstleister befragt. Dort ist die Informationstechnologie als Querschnittsfunktion ein wichtiger Treiber für Prozessoptimierungen und Wertschöpfung.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.mfg.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen
Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.
Neueste Beiträge
Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet
Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…
Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland
Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…
Bestandsmanagement optimieren
Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…