Experten trotz positiver Signale skeptisch: Erst im nächsten Jahr wird die Wirtschaft in Deutschland anziehen

Mit der Verbesserung des ifo-Index um 0,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat und sinkender Inflationsrate stieg an der Börse die Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufwärtstrend. Doch die von Anlegermagazin ’Börse Online’ (Ausgabe 36/2001, EVT 30. August 2001) befragten 29 Chefvolkswirte geben sich derzeit noch skeptisch: „Deutschland hinkt im Konjunkturzyklus etwa ein halbes Jahr hinter den Vereinigten Staaten her“, erklärt Klaus Schrüfer von SEB, Frankfurt, die gedämpften Hoffnungen auf einen baldigen Aufschwung.

Sollte die amerikanische Wirtschaft, die gegenwärtig noch widersprüchliche Signale gibt, im Herbst tatsächlich anziehen, wäre für Deutschland demnach erst im nächsten Jahr mit einem spürbaren Aufwärtstrend zu rechnen. „Die USA sind immer noch der stärkste Impulsgeber für uns“, räumt auch Jochen Schober von der Landesbank Hessen-Thüringen ein. Dies sei auch der Grund, weswegen die Zunft der Ökonomen Dauer und Ausmaß des Abschwungs lange Zeit unterschätzt habe.

Ein Wachstum von einem Prozent dürfte laut Schober für das laufende Jahr allerdings erreicht werden. Die Konsensschätzung der von ’Börse Online’ befragten Experten liegt nur um drei Zehntel höher – bei 1,3 Prozent.

Das Plus des Bruttoinlandsprodukts 2002 schätzen die Chefvolkswirte in der Umfrage nur auf gut zwei Prozent. Selbst diese Zahl wird nicht einfach zu erreichen sein: „Dazu muss das Bruttoinlandsprodukt um durchschnittlich 0,7 Prozent zum jeweiligen Vorquartal steigen“, rechnet Alexander Juchems vom Bankhaus Julius Bär in Frankfurt, vor.

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Pia Patzelt ots

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