Unternehmen auf dem Prüfstand: Das Innovationsbarometer der "Partner für Innovation"

Gute Ideen schnellstmöglich in marktfähige Produkte umzusetzen – das ist der Wunsch vieler Firmen. Damit dies in Zukunft besser gelingen kann, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Mitglied in der Initiative „Partner für Innovation“, gemeinsam mit der Technischen Universität München ein Innovationsbarometer entwickelt, mit dem sich das Innovationsklima in Betrieben „messen“ lässt. Ziel des Barometers ist es, Trends und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, um so die Innovationsfähigkeit von Unternehmen steigern zu können.

Basis für das Innovationsbarometer ist eine bundesweite Umfrage: Die Antworten von ver.di-Mitgliedern, die in den Aufsichtsräten von rund 140 Betrieben engagiert sind, geben Aufschluss über das Innovationsklima von Firmen mit insgesamt über 1,1 Millionen Beschäftigten. Vertreten sind verschiedene Branchen wie die Ver- und Entsorgung, der Finanzdienstleistungsbereich bis hin zu Logistik, Handel und Tourismus. „In unserem Barometer beziehen wir die Perspektive von Mitarbeitern und Beschäftigten als ,Träger und Quelle’ von Innovationen mit ein“, erklärt Dr. Hans-Joachim Schulz von ver.di. „Wir wollen Unternehmen damit ein Instrument an die Hand geben, wie sie in Zukunft ihre betrieblichen Strukturen so gestalten können, dass Innovationen optimal gefördert werden.“

Für 90 Prozent der befragten Aufsichtsratsmitglieder spielt die Mitbestimmung im Innovationsprozess eine wesentliche Rolle. Als innovationsförderlich beurteilen 83 Prozent die personelle Vielfalt, die durch ein geeignetes Diversity-Management möglich wird. Positiv bewerten die Befragten außerdem die Aus- und Weiterbildungssituation in ihrem Unternehmen: Rund zwei Drittel sind mit dem Ausbildungs- und Qualifizierungsangebot zufrieden (70 bzw. 63 Prozent) – ein Faktor, der für die Entwicklung einer innovationsfreundlichen Arbeits- und Unternehmenskultur ausschlaggebend ist.

Freiräume schaffen für Kreativität

Für verbesserungsfähig halten viele Interessenvertreter hingegen die Innovationskultur in ihren Betrieben. Rund die Hälfte (53 Prozent) glaubt, dass Kreativität in ihrem Unternehmen nicht ausreichend gefördert wird. Optimierungsbedarf besteht aus Sicht der Befragten ebenfalls bei der Umsetzung von Innovationen: Die Mehrheit der untersuchten Firmen (53 Prozent) verlässt sich laut Umfrage auf die Weiterentwicklung von bereits vorhandenen Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen, nur 15 Prozent unterstützen hingegen Sprung-Innovationen, das heißt radikal neue Produkt-, Prozess- und Dienstleistungsideen.

55 Prozent beklagen zudem das Auftreten von Erschöpfungszuständen bei den Beschäftigten. Gerade die Vermeidung von Stress wird aber, neben finanziellen und zeitlichen Freiräumen, von den Befragten für notwendig gehalten, um ein innovationsförderliches Betriebsklima zu verwirklichen. Denn – so ein weiteres Ergebnis dieser ersten Umfrage – ein positives Unternehmensklima trägt wesentlich zur Entstehung von Ideen bei. „Die Ergebnisse des Barometers zeigen, wo wir ansetzen müssen, wenn wir künftig den Innovationsprozess hierzulande stärken wollen“, so Schulz. Weitere Befragungen sind geplant.

„Partner für Innovation“: Ideen erfolgreich machen

In der Initiative „Partner für Innovation“ haben sich namhafte Unternehmen, Verbände, Institutionen und Politik zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen die Partner ein neues Klima für Innovation in Deutschland schaffen. In 15 Fachgruppen erarbeiten mittlerweile mehr als 300 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gewerkschaften konkrete Projekte, die Deutschland nach vorn bringen.

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Lars M. Heitmüller presseportal

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