Schwacher US-Werbemarkt im 2. Halbjahr 2005

Zeichen für Werbeflaute aufgrund schwacher US-Wirtschaft

In den USA zeichnet sich für das zweite Halbjahr 2005 eine deutliche Abschwächung des Werbewachstums ab. Mehrere Analysten haben ihre Prognosen für die Werbeausgaben des Gesamtjahres reduziert. Grund für die sich anbahnende Werbeflaute sind Zweifel an der positiven Entwicklung der US-Wirtschaft, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Donnerstag. Der Marktforscher TNS Media Intelligence sieht für 2005 nur noch ein Wachstum der Werbeausgaben von 3,4 Prozent. Im Vorjahr wuchs die US-Werbewirtschaft noch im 9,8 Prozent.

Das Werbewachstum werde vor allem im zweiten Halbjahr einbrechen. Während die Ausgaben für Werbung in der ersten Jahreshälfte noch um 4,1 Prozent wuchsen, erwartet TNS Media Intelligence für die zweite Hälfte nur noch ein Plus von 2,7 Prozent. Im dritten Quartal werde das Wachstum sogar nur 0,7 Prozent betragen. Das sei aber nicht weiter überraschend, weil im Vorjahr die Werbeausgaben durch die Olympischen Spiele in Athen und die US-Präsidentschaftswahl angekurbelt wurden. Ein zweistelliges Plus erwartet der Marktforscher nur für Kabelfernsehen (11,6 Prozent) und spanisch-sprachige Medien (10,5 Prozent). Das Internet werde nach zwei Jahren des zweistelligen Wachstums nur um 7,6 Prozent wachsen. Außenwerbung werde auf ein Plus von 5,5 Prozent kommen. Werbung in Zeitungen soll demnach um 3,8 Prozent wachsen. Mager sieht es mit einem Plus von 1,1 Prozent bereits für terrestrisches Fernsehen (Network TV) aus. Radio muss sogar mit einem Minus von 0,1 Prozent rechnen.

Auch andere Marktforscher haben ihre Prognosen reduziert. So rechnet Universal McCann, eine Tochter der Interpublic Group, mit einem Werbewachstum von 5,7 Prozent. Zu Jahresbeginn war das Unternehmen noch von einem Wachstum von 6,4 Prozent ausgegangen. Merrill Lynch reduzierte seine Prognose des Werbewachstums von 4,9 auf 4,7 Prozent. Damit unterscheiden sich die Marktforscher zwar im Detail, stimmen aber alle in der Erwartung eines deutlich reduzierten Wachstums überein. Das WSJ sieht eine Werbeflaute am Horizont. Gründe seien unter anderem die Umschichtung von Investitionen in neue Werbeformen wie Product Placement und bezahlte Suchergebnisse (Paid Search). Es sei auch ein Trend zu besser messbaren und weniger kostspieligen Werbeformen zu erkennen. Darüber hinaus sei aber auch die ungewisse Wirtschaftslage in den USA eine Ursache. Um die Gewinne in wirtschaftlich angespannten Zeiten zu verbessern, sparen Unternehmen oft bei der Werbung, so das Wirtschaftsblatt.

Media Contact

Erwin Schotzger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.tns-mi.com

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