Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) nimmt neue Themen in Angriff

  • Zwischenbilanz nach zwei Jahren: Initiative hat wichtige Finanzmarktthemen auf den Weg gebracht
  • Neu im Fokus: Regelmäßiger Report zum Finanzmarkt, Public Private Partnerships, Holdingstandort Deutschland, Emissionshandel und bessere Regulierung

Knapp zwei Jahre nach ihrer Gründung hat die Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) neue Themen identifiziert, zu denen die Mitglieder, Institutionen aus allen Bereichen der deutschen Finanzwirtschaft, konstruktive Konzepte und Maßnahmen entwickeln werden, um den hiesigen Finanzstandort und die Wachstumspotenziale der Wirtschaft zu stärken.

„Wir haben in den vergangenen zwei Jahren wichtige Reformen für den deutschen Standort angepackt und viele greifbare Verbesserungen erreicht“, erklärte Hermann-Josef Lamberti, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, für die IFD in einer Zwischenbilanz. „Der Hessen-Fonds, transparente Mittelstands-Ratings sowie Bausteine zur Finanzausbildung in Deutschland sind durch unsere Initiative auf den Weg gebracht worden. Unser Motto ist und bleibt, quer über alle Bereiche der deutschen Finanzwirtschaft kundengerechte Lösungen zur Behebung von Schwachpunkten zu erarbeiten. Dieser Ansatz lebt auch in den neuen Themen, die die Kreditinstitute und Unternehmen der Versicherungswirtschaft gemeinsam mit den Verbänden der Finanzwirtschaft, der Deutsche Börse, der Bundesbank und nicht zuletzt dem Bundesministerium der Finanzen neu in unseren Aktionsplan aufgenommen haben.“

Mit Blick auf die drei zentralen IFD-Ziele „Stärkung des Wachstums“, „Förderung von Innovation“ sowie „Mitgestaltung der Europäischen Finanzmarktintegration“ werden sich die mehr als 200 Experten aus den IFD-Mitgliedshäusern um die folgenden sechs Themen kümmern:

  • Bessere Regulierung/Bürokratieabbau
  • De-Regulierung der Fonds-Industrie
  • Förderung Infrastruktur-Investments
  • Aufbau Emissionshandel
  • Förderung Holdingstandort
  • Kapitaldeckung für die alternde Gesellschaft

Darüber hinaus will die IFD künftig regelmäßig die Lage des deutschen Finanzsektors analysieren. Die IFD plant deshalb, jährlich einen so genannten Finanzmarktreport herauszugeben, der zu den Stärken und Entwicklungspotentialen der deutschen Finanzwirtschaft sowie ihrer Bedeutung als Partner für Unternehmen bzw. Arbeitgeber Stellung nimmt.

Das Themenportfolio der IFD im Einzelnen

Wachstum

Unter dem Oberbegriff „Wachstum“ hat die IFD neben den bestehenden Arbeitsgruppen „Ausbau Mittelstandsfinanzierung“, „Moderne Finanzausbildung“ und „Verbesserung steuerliche Rahmenbedingungen“ zwei Arbeitsgruppen zu den Themen „Bessere Regulierung/ Bürokratieabbau“ und „De-Regulierung der Fonds-Industrie“ ins Leben gerufen.

Ziel der Arbeiten ist, im engen Zusammenwirken mit dem Zentralen Kreditausschuss (ZKA) eine Bestandsaufnahme deutscher und europäischer Finanzmarktgesetzgebung zu erstellen sowie die daraus entstehenden Belastungen der Finanzwirtschaft zu analysieren. Es sollen Vorschläge für eine schlanke Gesetzgebung konzipiert werden, die eine effektive Regulierung gewährleisten und gleichzeitig bürokratische Bürden für Unternehmen und Institute abbauen helfen. Die Arbeitsgruppe „De-Regulierung der Fondsindustrie“ hat zum Ziel, Deutschland als Standort für Fondsgesellschaften wettbewerbsfähig zu halten und wird dafür geeignete Vorschläge erarbeiten. Die Arbeitsgruppe Altersvorsorge wird ihr Themenspektrum erweitern. Unter dem neuen Titel „Kapitaldeckung für die alternde Gesellschaft“ wird sie sich zusätzlich damit beschäftigen, wie der Aufbau eines Kapitalstocks dazu beitragen kann, die steigenden Gesundheits- und Pflegekosten zu decken. Die Arbeit an den Eigenvorsorgereports und -konten wird fortgesetzt.

Innovation

Hinter diesem Oberbegriff steht die bereits existierende Arbeitsgruppe „Entwicklung Immobilienmärkte“, die als erste ein Konzept für einen deutschen REIT, eine Immobilien-Invest AG nach angelsächsischem Vorbild, erarbeitet und über Fachkreise hinaus bekannt gemacht hat. Aktuell unterstützt die IFD die Bundesregierung bei der gesetzgeberischen Umsetzung des Konzepts mit dem Ziel der Einführung von REITs zum 1. Januar 2006.

Hinzu kommen zwei neue Arbeitsgruppen: Die Arbeitsgruppe „Förderung Infrastruktur-Investments“ befasst sich mit der Ausgestaltung von Public-Private-Partnerships (PPP). PPPs aktivieren privates Kapital zur Finanzierung von staatlichen Investitionsvorhaben, wie beispielsweise Straßen, Brücken oder öffentliche Gebäude, und tragen so zur Entlastung öffentlicher Haushalte bei. Für Investoren sind PPPs eine interessante Anlageform, die wegen des langfristigen Anlagehorizonts nicht zuletzt auch einen Beitrag zur privaten Altersvorsorge leisten können.

Die Arbeitsgruppe „Aufbau Emissionshandel“ wird einen Beitrag zum Aufbau eines effizienten Marktes für so genannte Verschmutzungsrechte leisten. Nur mit einem funktionierenden, liquiden Markt für diese Rechte lassen sich die im Kyoto Protokoll festgelegten Umweltziele tatsächlich erreichen.

Europäische Finanzmarktintegration

Hierunter sind die beiden IFD Arbeitsgruppen „Gestaltung Euro-Zahlungsverkehr“ und „EU Finanzmarktintegration“ zu fassen, mit denen die IFD die Umsetzung des Europäischen Aktionsplans für Finanzdienstleistungen (FSAP) begleitet und sich an der Diskussion um die Gestaltung der Post-FSAP-Politik der Europäischen Kommission beteiligt. Wie Binnenmarktkommissar McCreevy anlässlich seines Treffens mit den IFD-Initiatoren im Dezember 2004 bereits betonte, liefert die IFD mit ihrem europapolitischen Engagement wichtige Beiträge für eine praxisorientierte Politik und Gesetzgebung. Diese fruchtbare Zusammenarbeit soll weiterhin fortgesetzt werden. Neu ist die Arbeitsgruppe „Förderung Holdingstandort“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Bedingungen für die Ansiedlung von Holdings in Deutschland so zu verbessern, dass ein fairer Wettbewerb mit anderen europäischen Standorten möglich ist. Im Rahmen der Arbeiten sollen die Bedingungen am Standort Deutschland analysiert und mit denen der europäischen Mitbewerber verglichen werden. In diesem Zusammenhang geht es nicht nur darum, Schwachstellen zu identifizieren, sondern Vorteile und Stärken herauszuarbeiten, mit denen Deutschland international werben könnte.

IFD als wichtiges Sprachrohr der deutschen Finanzbranche

Die IFD versteht sich jedoch nicht nur als eine Ansammlung von Arbeitsgruppen, sondern will sich themenübergreifend für die Interessen des Finanzstandortes Deutschland einsetzen. Ein Großteil des zukünftigen Engagements soll deshalb darauf gerichtet sein, den Dialog mit Entscheidungsträgern in Deutschland und Europa zu suchen. Den Auftakt dazu bildet der Parlamentarische Abend der IFD im Hause der DZ-Bank am Pariser Platz in Berlin. Hier wird sich die IFD erstmals gegenüber Abgeordneten des Deutschen Bundestages, Vertretern der Landesregierungen und ausgewählter Botschaften präsentieren. Noch vor der Sommerpause ist eine ähnliche Veranstaltung vor Abgeordneten des Europäischen Parlaments, hochrangigen Vertretern der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel geplant. Weitere Aktivitäten werden folgen.

Media Contact

Matthias Fritton presseportal

Weitere Informationen:

http://www.finanzstandort.de

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