Erhebliches Gebührengefälle bei Bankdienstleistungen

Deutschland deutlich teurer als der weltweite Durchschnitt

Die Gebühren für alltägliche Bankdienstleistungen reichen bei landestypischem Nutzerverhalten von 25 Euro pro Jahr in den Niederlanden bis hin zu 137 Euro in der Schweiz. In Deutschland zahlt ein normaler Bankkunde im Durchschnitt 98 Euro. Bankdienstleistungen in Australien schlagen mit 123 Euro zu Buche, während in China ein Kunde nur mit 29 Euro zur Kasse gebeten wird. Der Durchschnitt über alle untersuchten 19 Länder weltweit hinweg beträgt 78 Euro. Dies ist das Ergebnis des World Retail Banking Reports 2005 der Management- und IT-Beratung Capgemini gemeinsam mit ING Group und der European Financial Management & Marketing Association. Untersucht wurden die Preise für Basisdienstleistungen bei 130 Finanzdienstleistern in 19 Ländern weltweit. Zu den Basisleistungen zählen unter anderem Kontoführung, Zahlungsmittel, Barmittelverwendung sowie Scheck- und Bankkartensperrungen.

Echter Preiswettbewerb nur bei wenigen Dienstleistungen

Innerhalb einzelner Länder unterscheiden sich die zu zahlenden Gebühren zum Teil sehr deutlich. So existieren in Deutschland Preise von 29 Euro für den günstigsten bis hin zu 131 Euro für den teuersten Anbieter. Für einen Kunden ist es dabei nicht leicht, die Kosten insgesamt zu vergleichen: Relativ dicht beieinander im Preis liegen die Banken bei direkt vergleichbaren Leistungen wie Kredit- oder Maestrokarten. Hier ist auch ein deutlicher Wettbewerb festzustellen. Anders hingegen bei Produkten die nicht im direkten Blick des Verbrauchers sind wie Kontoführung oder Zahlungsverkehr. Bei diesen sind die Kunden oftmals nicht über den von ihnen zu zahlenden Preis im Bild und die Gebühren variieren erheblich. „Ein Preiswettbewerb findet nur in direkt sichtbaren Dienstleistungskategorien statt. Die Banken versuchen dort ihre Kunden zu gewinnen. Sie hoffen, dass die Kunden dann später andere Leistungen ohne Preisvergleich beziehen“, so Rainer Wilken, Principal im Bankenbereich von Capgemini Zentraleuropa.

Bankdienstleistungen in weiter entwickelten Volkswirtschaften relativ billiger

Betrachtet man das Verhältnis der Kosten für die Basisleistungen zu Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes, so verschiebt sich die Länderreihenfolge. Am relativ meisten müssen Chinesen (3,3 Prozent des BIP/Pro Kopf) gefolgt von Polen (2,1 Prozent) sowie Tschechen und Slowaken (jeweils um 1 Prozent) für ihre Bankbasisleistungen aufwenden. „Das bedeutet, dass das Banking in weniger reifen Märkten noch als Premiumleistung verstanden wird“, so Wilken. In weiter entwickelten Volkswirtschaften beläuft sich das Verhältnis auf Werte unter 0,6 Prozent, mit einem Durchschnitt von 0,4 Prozent. Die Schweiz ist hier dann im Mittelfeld zu finden (0,39 Prozent), ebenso wie Deutschland (0,42 Prozent). Spitzenreiter in beiden Betrachtungen – sowohl absolut als auch relativ – sind die Niederlande (25 Euro; 0,1 Prozent).

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Thomas Becker presseportal

Weitere Informationen:

http://www.capgemini.com

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