Untersuchung der Universität Lüneburg: Spin Off-Aktivität deutscher Großunternehmen sehr gering

In den Forschungs- und Entwicklungsbereichen deutscher Großunternehmen werden regelmäßig neue Produkte entwickelt, die häufig nicht hundertprozentig zum Kerngeschäft der Gesellschaft passen. Doch wie werden diese Ideen weiter verwertet, und welche Rolle spielen Ausgründungen dabei? In Deutschland existieren darüber kaum Studien. Studierende der Uni Lüneburg haben jetzt Spin Off-Aktivitäten großer Unternehmen in Deutschland erforscht.

Der Stiftungslehrstuhl für Gründungsmanagement der Universität Lüneburg hat im Wintersemester 2004/05 das Projektseminar „Corporate Spin Offs – Technologieorientierte Ausgründungen aus Großunternehmen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Schulte der Problematik gewidmet. Es wurden 16 deutsche Großunternehmen anhand eines detaillierten Fragebogens interviewt. Im Mittelpunkt der Befragung stand zunächst die Verwertung der Technologien innerhalb des betreffenden Unternehmens. Erfolgte diese auch durch Spin Offs, stellten die Studenten tiefer gehende Fragen zu Motiven und Problemen bei Ausgründungen, zur Gestaltung der Beziehung zwischen Mutter- und Tochterunternehmen und holten Auskünfte zu den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten bei den Konzernen ein.

Die Erhebung ergab, dass die befragten Unternehmen die Verwertung neuer Ideen überwiegend durch Eingliederung der entwickelten Produkte in das Mutterunternehmen oder durch Lizenzvergaben realisieren. Allerdings stellte sich während der Interviews ebenfalls heraus, dass die weitere Verwertung der entwickelten Produkte für die Hälfte der befragten Unternehmen als nicht lohnenswert eingestuft wird.

Die Ausgliederung als Corporate Spin Off nannte rund ein Drittel der Befragten als mögliche Alternative, wobei sie sich von dieser Form der Ideenverwertung vor allem die Konzentration auf das Kerngeschäft sowie die Sicherung von Gewinnchancen versprachen. Die Finanzierung von Ausgründungen in Form von Corporate Spin Offs erfolgt überwiegend durch Venture Capital-Geber sowie Eigenmittel des Mutterunternehmens.

Eine Ergebniszusammenfassung ist unter der angegebenen Web-Adresse verfügbar.

Weitere Informationen: Dipl.-Kffr. Mareike Deutschmann, Universität Lüneburg, Tel. 04131/78-2225, deutschmann@uni-lueneburg.de

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