Börsenrat stimmt umfassender Neuordnung der Skontrenverteilung zu

Verstärkter Wettbewerb der Skontroführer erhöht Qualität für Privatanleger/ Ferscha: „Öffnung für internationale Skontroführer“/ Wettbewerbsfähigkeit am Börsenplatz Frankfurt nachhaltig gestärkt

Der Börsenrat der FWB Frankfurter Wertpapierbörse hat einer umfassenden Neuordnung der Skontrenvergabe am Börsenplatz Frankfurt einstimmig zugestimmt. Damit werden am Parkett der Börse Frankfurt ab dem 1. Juli 2005 Skontren für Aktien des Amtlichen Handels und Geregelten Marktes an bestehende Skontrofüher nach Leistungskriterien und dem Anteil am Orderbuchumsatz vergeben. Außerdem ist die Vergabe von Skontren an der Börse Frankfurt im Unterschied zu anderen Börsenplätzen offen für neue leistungsorientierte Skontroführer. Durch die Neuregelung erhöht die FWB den Wettbewerb unter den Skontroführern und stärkt die Leistungsfähigkeit des Parketthandels weiter. Anleger profitieren dabei an der Börse Frankfurt von einer höheren Preis- und Servicequalität.

„Wir öffnen den Börsenplatz Frankfurt für neue leistungsorientierte sowie internationale Skontroführer und verbessern so nachhaltig die Leistungsfähigkeit des Börsenplatzes im Sinne der Anleger“, sagte Rudolf Ferscha, Vorsitzender der Geschäftsführung der FWB Frankfurter Wertpapierbörse und Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG mit Verantwortung für Trading und Clearing Services. „Dabei nutzen wir die Gestaltungsmöglichkeiten, die das vierte Finanzmarktförderungsgesetz den Börsen ab 1. Juli 2005 bietet, und stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Börsenplatzes Frankfurt nachhaltig.“

An der FWB werden künftig alle 18 Monate die Skontren nach Qualitätskriterien neu vergeben. Dabei wird jeweils erneut einen Anteil am Orderbuchumsatz von neun Prozent für neue Skontroführer reserviert. Neben Qualitätskriterien werden künftig auch Marktanteilsgewinne und -verluste der jeweiligen Skontroführer in die Skontrovergabemechanismen einfließen. Damit erhöht die Deutsche Börse den Wettbewerb zwischen den Skontroführern an der Börse Frankfurt und damit die Leistungsfähigkeit des Parketthandels und baut die Qualitäts- und Liquiditätsführerschaft auch im Privatanlegerhandel weiter aus.

Erstmals werden nicht wie bisher Skontren in einzelnen Aktien vergeben, sondern Skontrogruppen nach Branchen und Ländern gebildet. Damit soll einerseits erreicht werden, dass sich auf Dauer eine Skontroführerschaft mit spezialisierten Kompetenzen herausbildet, womit ein leistungsstarker Parketthandel gewährleistet wird. Andererseits wird durch die Bildung von Skontrogruppen die Zuteilung von wirtschaftlich sinnvollen Losgrößen erreicht, die einen wirksamen ökonomischen Anreiz auch für neu eintretende Skontroführer bieten.

Der Anteil am Orderbuchumsatz als Vergabekriterium für bereits tätige Skontroführer berücksichtigt bestehende Erfahrungen in der Skontroführung und sorgt für ein fortlaufend hohes Qualitätsniveau in Frankfurt. Die Leistung der Skontroführer wird im Rahmen einer Leistungsmessung kontinuierlich bewertet und bei der Skontrenvergabe als weiteres Kriterium herangezogen.

Die Leistungsmessung für den Parketthandel bewertet anhand von vier Kriterien die Qualität der Quotierung und legt drei weitere Kriterien für die Qualität der Orderausführung an. Quotierungs-Kriterien sind Quotierung ab Handelsbeginn um 9.00 Uhr, permanente Quotierung bis zum Handelsschluss um 20 Uhr sowie die Einhaltung vorgegebener maximaler Spreads (Spanne zwischen An- und Verkaufspreis) und minimaler Volumina eines Quotes. Die drei Kriterien der Orderausführung sind die Einhaltung einer maximalen Ausführungszeit, die Ausführung innerhalb des Quotes sowie die Vermeidung von Teilausführungen. Die Ausgestaltung dieser Kriterien wird die Deutschen Börse regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um Marktentwicklungen oder technologischen Fortschritt widerzuspiegeln. Die erweiterte Leistungsmessung beginnt am 1. Februar, die Messung von Marktanteilsveränderungen soll vom 1. Juli an durchgeführt werden.

An der Börse Frankfurt mit Xetra und dem Parkett der FWB finden 98 Prozent des Handels in deutschen Aktien statt. Das Frankfurter Parkett ist mit einem Anteil von 65 Prozent der liquideste Marktplatz und Marktführer beim Privatanlegerhandel der Parkettbörsen in Deutschland. Am Parkett der Börse Frankfurt garantieren die Skontroführer bereits heute von 9 bis 20 Uhr die Orderausführung ohne Teilausführungen in DAX-Werten bis 10.000 Euro mit Spreads von maximal 0,3 Prozent sowie in TecDAX- und MDAX-Werte bis 3.000 Euro mit Spreads von maximal einem Prozent.

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