Wer gehört wirklich an die Börse?

HfB und Lighthouse Corporate Finance GmbH legen neue Studie vor

In einer neuen Studie hat die HfB – Business School of Finance and Management – gemeinsam mit der Frankfurter Lighthouse Corporate Finance GmbH die Börseneignung von Unternehmen im Prime Standard, die nicht in einem der Indices aufgenommen sind, untersucht. Erreichen diese Gesellschaften tatsächlich die mit einem Börsengang verfolgten Ziele oder sollten sie besser ein Going Private anstreben? Das überraschende Ergebnis: Die Börsennotiz macht bei einer Vielzahl der kleineren Unternehmen vor dem Hintergrund des hiermit verbundenen Aufwands keinen Sinn (mehr).

Dr. Kay-Michael Schanz, Jura-Dozent an der HfB und Geschäftsführender Gesellschafter bei Lighthouse Corporate Finance, und Professor Dr. Christoph Schalast, der an der HfB Recht lehrt, sowie Dr. Jörg Richard, Geschäftsführer der HSH N Kapital GmbH in Kiel, sind die Autoren der Studie. Ihr Ergebnis: Drei Viertel der 170 untersuchten Unternehmen gehören nicht (mehr) an die Börse. Dies stellten sie unter Heranziehung von Faktoren wie Bewertung, monatliches Handelsvolumen, Höhe des Free Floats, Zahl und Umfang von Kapitalerhöhungen oder Zahl der betreuenden Analysten fest.

So ist die Kapitalbeschaffungsfunktion als wichtigste Funktion der Börsennotiz für kleine Unternehmen oft nur eingeschränkt gegeben, schon gar nicht in schwierigen Börsenzeiten. Aktien kleiner Unternehmen verfügen häufig nicht über eine angemessene Liquidität. Gleichzeitig werden ihnen an der Börse häufig nur deutlich niedrigere KGVs zugebilligt als größeren Werten. Auch werden die mit dem Börsengang verfolgten Imageziele bei kleinen Unternehmen kaum erreicht. Schon aus Gründen der eingeschränkten Marktkapitalisierung und Liquidität kommt nur ein Bruchteil der Werte, die nicht in einem der Indices aufgenommen wurden, für die besonders wichtigen institutionellen Anleger in Betracht.

Von der Frage der Börseneignung bzw. Sinnhaftigkeit eines Delistings zu trennen ist die Frage nach der Machbarkeit, das heißt insbesondere Finanzierbarkeit eines Going Private. Fremd- und Eigenkapital für die Finanzierung von Going-Private-Transaktionen sind grundsätzlich ausreichend vorhanden, aber immer abhängig von Finanzbedarf und spezifischer Situation.

Die Studie ist als Arbeitsbericht Nr. 60 der HfB erschienen. Wir senden sie kostenfrei zu. Außerdem stellen die Autoren die Studie und ihre Ergebnisse gerne persönlich vor.

Derzeit führen die Wissenschaftler eine Anschlussstudie durch. Im Rahmen einer Umfrage unter den analysierten 170 Unternehmen wollen sie ihre Erkenntnisse empirisch überprüfen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden wir Sie informieren.

Seit 3. November 2004 ist die HfB Wissenschaftliche Hochschule im Universitätsrang.

Kontakt

Angelika Werner
HfB – Business School of Finance & Management
Sonnemannstraße 9 – 11
60314 Frankfurt
Tel. 069 – 154 008 708
Mobil 0173 7250905
Fax 069 154 008 674
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Angelika Werner idw

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