Finanzmarktexperten erwarten moderate Kurszuwächse beim Dax im nächsten Jahr

Mit einem Anstieg um rund fünf Prozent im laufenden Jahr konnte der Deutsche Aktienindex (Dax) die deutlichen Kursgewinne des Jahres 2003 von etwa 30 Prozent nicht wiederholen. Auch im kommenden Jahr werden die Kursgewinne beim Dax moderat ausfallen, so das Ergebnis einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Rahmen des ZEW Finanzmarkttests im Dezember unter 252 Finanzanalysten und institutionellen Anlegern.

Im Durchschnitt rechnen die vom ZEW befragten Experten mit einem Dax-Niveau von rund 4.500 Punkten bis Ende des Jahres 2005. Eine Mehrheit von 54,7 Prozent erwartet Indexstände zwischen 4.400 und 4.800 Punkten zum Jahresschluss 2005. Die große Bandbreite der von den Experten abgegebenen Punktprognosen, die von 2.600 bis zu 5.750 Punkten reichen, zeigt allerdings, dass sehr unterschiedliche Erwartungen bezüglich der weiteren Entwicklung am Aktienmarkt bestehen.

Als favorisierte Anlageregion im Jahr 2005 haben die Experten Europa ausgemacht. Hier würden sie 56,4 Prozent ihrer Aktienanlagen investieren, davon 21,3 Prozent in Deutschland, 8,6 Prozent in Großbritannien und 26,5 Prozent im übrigen Europa. Aber auch Japan und einige Schwellenländer scheinen aus Expertensicht lohnend. So würden die Experten in Japan und China mit 10,6 beziehungsweise 7,8 Prozent zusammen mehr investieren als in den USA (17,7 Prozent). Bereits recht hohe Bewertungsniveaus am amerikanischen Aktienmarkt und ein tendenziell weiter abwertender US-Dollar könnten dazu führen, dass Anleger in den USA im kommenden Jahr nur eine unterdurchschnittliche Rendite erwirtschaften.

Wer in Anleihen investiert, sollte im Jahr 2005 vor allem auf kurze und mittlere Laufzeiten setzen, da sie das beste Chance-Risiko-Profil bieten. Die Experten empfehlen jedenfalls, fast 80 Prozent der Anleiheengagements in Anleihen bis zu einer Restlaufzeit von maximal sieben Jahren zu halten. Trotz der historisch niedrigen Zinsen bieten kurz- und mittelfristig laufende Anleihen vergleichsweise hohe Renditen und sind wegen ihrer geringen Kursverluste bei Zinserhöhungen attraktiv. Lang laufende Anleihen hingegen bieten kaum höhere Zinsen am Markt als Kurzläufer und verbuchen erhebliche Kursverluste, wenn die Zinsen wieder steigen sollten. Wenn daher nicht sicher ist, dass lang laufende Anleihen bis zur Endfälligkeit gehalten werden, sollte von ihnen Abstand genommen werden.

Ansprechpartner: Volker Kleff, Telefon: 0621/1235-141, Fax: -223, E-Mail: kleff@zew.de

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Katrin Voss idw

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