EUREN-Bericht zu den Konjunkturaussichten für Europa

Das European Economic Network (EUREN) ist ein Netzwerk von sieben führenden europäischen Wirtschaftsforschungsinstituten, darunter das RWI Essen. Heute präsentiert EUREN in Brüssel seinen sechsten gemeinsamen Bericht zu den wirtschaftlichen Aussichten Europas. Die Institute haben ihre Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung im Euro-Raum gegenüber ihrer Prognose vom Sommer deutlich gesenkt und erwarten jetzt für 2005 ein Wirtschaftswachstum von 1,6%.

Die im Forschungsnetzwerk EUREN zusammengeschlossenen Institute haben ihre Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung im Euro-Raum gegenüber ihrer Prognose vom Sommer deutlich zurückgenommen. Sie erwarten für 2005 ein Wirtschaftswachstum von 1,6%; im Sommer gingen sie noch von 2,4% aus. Wesentliche Ursache dieser skeptischeren Einschätzung ist das inzwischen deutlich ungünstigere internationale Umfeld. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Euro-Raums hat sich aufgrund der deutlichen Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar verschlechtert. Hinzu kommen die dämpfenden Wirkungen, die von den höheren Ölpreisen ausgehen. Einer Modellrechnung zu Folge erklären diese beiden Faktoren die Abwärtsrevision fast vollständig.

Die Inlandsnachfrage bleibt im Prognosezeitraum schwach und kann nicht die Rolle einer Lokomotive der Konjunktur übernehmen. Dazu trägt auch bei, dass es der Finanzpolitik bislang nicht gelungen ist, die Fehlbeträge in den öffentlichen Haushalten merklich zu reduzieren.

Expansionstempo dürfte sich gegen Ende 2005 wieder beschleunigen

Die außenwirtschaftlichen Belastungen dürften allerdings nur vorübergehender Natur sein. Daher ist die schwächere Expansion 2005 auch noch nicht der Beginn eines neuen Abschwungs, vielmehr dürfte sich das Expansionstempo gegen Ende des kommenden Jahres wieder leicht beschleunigen. Jedoch bleiben große Herausforderungen für die Euro-Länder bestehen. So ist es bisher nicht gelungen, den Produktivitätsfortschritt im Euro-Raum spürbar zu beschleunigen. Hierin liegt aber der Schlüssel für eine höhere Wachstumsdynamik.

Die sieben EUREN-Mitglieder sind:

1) Bureau fédéral du Plan (BfP), Bruxelles, Belgium
2) Centre d’Observation Economique de la Chambre de Commerce et d’Industrie
de Paris (COE), France
3) Centro de Predicción Económica (CEPREDE), Madrid, Spain
4) Centro Studi Confindustria (CSC), Rome, Italy
5) Oxford Economic Forecasting Ltd (OEF), Oxford, United Kingdom
6) Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen, Germany
7) Economic Research, Marketing and Computing (KOPINT-DATORG), Budapest, Hungary

Media Contact

Joachim Schmidt idw

Weitere Informationen:

http://www.rwi-essen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer