Aktienmarkt: Dividendenphantasie unterstützt deutsche Aktien

Niedrige Bewertung, Dividendenphantasie und gefallene Ölpreise stützen den Ausblick für den deutschen Aktienmarkt.

Dabei spricht insbesondere die Bewertung für ein verstärktes Engagement in Aktien. So hat sich seit Jahresbeginn der DAX-Index von der Gewinnentwicklung der DAX-Unternehmen abgekoppelt. Die Gewinnprognose für den DAX (auf Sicht von 12 Monaten) ist seit Jahresbeginn von 264 auf 332 Indexpunkte (+26 Prozent) gestiegen. Der DAX hat dagegen im gleichen Zeitraum lediglich um 5 Prozent zugelegt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist demnach seit Jahresbeginn in einem Umfeld der Unsicherheit (Terror/Madrid, Chinaängste, US-Leitzinsängste, Ölpreis, US-Wahl) von 15,0 auf aktuell 12,5 gefallen. Diese im historischen Vergleich niedrige Bewertung bietet u.E. eine gute Absicherung gegen belastende Faktoren wie einen stärkeren Euro oder ein sich abschwächendes Konjunktur- bzw. Gewinnmomentum.

Neben der attraktiven Bewertung unterstützt Dividendenphantasie den DAX. Nach aktuellen Schätzungen werden 25 von 30 DAX-Unternehmen die Dividende anheben, und die DAX-Unternehmen werden insgesamt 15,2 Mrd. ¤ an ihre Aktionäre ausschütten. Im DAX wird lediglich Infineon u.E. keine Dividende zahlen, während u.a. adidas-Salomon, MAN und die Münchener Rück eine deutliche Dividendenerhöhung vornehmen werden. Insgesamt weisen 7 DAX-Unternehmen zur Zeit eine erwartete Dividendenrendite im Bereich der Rendite für 10jährige Bundesanleihen auf: TUI, DaimlerChrysler, Deutsche Telekom, E.ON, RWE, ThyssenKrupp und MAN.

Während die niedrige Bewertung und die Dividendenphantasie den deutschen Aktienmarkt nach unten absichern, könnten Impulse für weiter steigende Kurse vor allem aus einer Stabilisierung bzw. Trendwende bei den Frühindikatoren kommen. So war die Erwartungskomponente des Ifo-Index im Januar noch auf 102,8 gestiegen – den höchsten Wert seit März 2000. Die Historie zeigt, dass auf einen Rekordwert der Erwartungskomponente des Ifo-Index in den kommenden Quartalen regelmäßig bestenfalls eine Seitwärtsbewegung des DAX folgt. Mittlerweile ist die Ifo-Erwartungskomponente jedoch deutlich auf 94,3 gefallen. Ausgehend von dem derzeit niedrigen Niveau ist – unterstützt von dem deutlichen Rückgang der Ölpreise – eine Stabilisierung bzw. Sentimentverbesserung in den kommenden Monaten durchaus wahrscheinlicher geworden.

Fazit: Die günstige Bewertung, Dividendenphantasie und eine Stabilisierung der Frühindikatoren eröffnet in den kommenden Wochen weiteres Kurspotenzial für den deutschen Aktienmarkt. Überdurchschnittlich profitieren sollte davon wie schon in den letzten Wochen der Versicherungs- und Bankensektor. Unter dem Gesichtspunkt einer hohen Dividendenrendite sind insbesondere die Deutsche Telekom oder ThyssenKrupp attrakiv.

Media Contact

Jürgen Pitzer Landesbank Rheinland-Pfalz

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http://www.lrp.de

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