Nachhaltigkeit für alle?

Die zur Handelspolitik der Europäischen Union durchgeführten Forschungen stellen komplexe Herausforderungen mit Hinblick auf die Etikettierung und Zertifizierung von Nachhaltigkeit dar sowohl in Europa als auch weltweit.

Das Dilemma hat zwei Seiten. Innerhalb der EU gibt es in der Wirtschaftswelt einen gewissen Widerstand mit Hinblick auf die Standardisierung bzw. Regulierung der nachhaltigen Entwicklung. Andererseits erkennt die EU auch die Notwendigkeit eines öffentlichen Eingreifens an, mit dem die Informationswege offen gehalten und die Verfügbarkeit nachhaltiger Produkte gesichert werden soll. Bei einer Betrachtung der weltweiten Situation wird jedoch deutlich, dass die Entwicklungsländer gegen solche Zertifzierungs- und Etikettierungsmaßnahmen sind. Angesichts ihrer Situation betrachten diese Länder solche Verfahren als ungerechte und illegale Handelsbarrieren, welche die Marktdurchdringung verhindern oder einschränken.

Deshalb sind die EU-Institutionen bemüht, einen Mittelweg zu finden. Ihr Ziel ist es, politisch gerechte Umwelt- und Arbeitsnormen zu schaffen, indem sie einen europaweiten Plan zur Etikettierung von ökologischen Produkten erstellen, der in Belgien bereits angewendet wird. Man hofft, dadurch die eingeschränkte Marktdurchdringung verbessern zu können. Darüber hinaus hätte dies den Vorteil eines nahtlosen Systems, das in alle Initiativen implementiert und durch öffentliche Amtsträger abgesichert werden könnte. Vielleicht wird genau das benötigt, weil Wettbewerb allein nicht gewährleisten kann, dass nachhaltige Produkte auf dem internen Markt verkauft werden und weil der Wettbewerb nicht von selbst zwischen den nachhaltigen Produkten und deren Anbietern floriert.

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