Aktienmarkt: Ölpreis lastet erneut auf den Aktienmärkten

Nach einem gelungenen Start in das Schlussquartal konnte der Deutsche Aktienindex (DAX) kurzfristig wieder die 4.000-Punkte-Marke überspringen. Weiter rasant steigende Ölpreise machten dann allerdings schnell die Hoffnung auf neue Jahreshöchststände an den Aktienmärkten zunichte und sorgten gleichzeitig für die Beendigung der kurzzeitigen Abkopplung von der Ölpreisentwicklung.

Die auf Unternehmensebene veröffentlichten Daten konnten dem entstehenden Druck auf die Aktienmärkte nur bedingt entgegenwirken. Der Start in die US-Quartalsberichtssaison bietet bisher ein gemischtes Bild. Zwar entkräfteten die vorgelegten Zahlen aus dem Technologiebereich die im Vorfeld herrschenden Sorgen einer negativen Überraschung, doch verhinderten einige Ausreißer in anderen Sektoren wie z.B. General Motors eine positive Wirkung auf Gesamtmarktebene. Auch im weiteren Verlauf der Berichtssaison sind die Kursimpulse eher als begrenzt einzuschätzen. Durch regelmäßige Aktualisierung der Prognosen hat die Mehrzahl der Unternehmen die Marktteilnehmer auf die tatsächlichen Zahlen bereits weitgehend vorbereitet, demzufolge sollten die daraus resultierenden Kursbewegungen limitiert bleiben.

Der in den USA feststellbare Trend dürfte im Zuge der deutschen Berichtssaison eine Fortsetzung erfahren. Auch hier sollten negative Überraschungen eher die Ausnahme darstellen, doch gleichzeitig dürften die Veröffentlichungen nicht ausreichen, einen Ausgleich gegenüber dem dominierenden Belastungsfaktor Ölpreis zu schaffen. Insgesamt sollte die Berichterstattung zum 3. Quartal allerdings die Gesamtjahresprognosen noch einmal untermauern und damit ein weiteres Indiz für die fundamental günstige Bewertung des deutschen Aktienmarktes liefern. Das weitere Rückschlagspotenzial scheint vor diesem Hintergrund begrenzt.

Signifikante Kursgewinne werden allerdings nur unter der Bedingung einer deutlicheren Konsolidierung der Ölpreise realisierbar sein. Vor dem Hintergrund eines mit 10 bis 15 Dollar je Barrel taxierten Risikoaufschlages besteht hierfür zwar durchaus Potenzial. Angesichts der näher rückenden US-Präsidentschaftswahl dürfte das geopolitische Risiko aber weiterhin eine hohe Gewichtung auf Investorenseite erfahren und einen Abbau der Risikoprämie verhindern, so dass die Stimmung an den Aktienmärkten vermutlich zunächst gedämpft bleiben wird.

Damit spricht die Mehrzahl der Faktoren kurzfristig für eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung im Bereich der 4.000-Punkte-Marke. Erst nach den US-Präsidentschaftswahlen könnte sich die Chance auf eine Neubewertung bieten. Auch wenn der mittel- bis langfristige Einfluss der Präsidentschaftswahlen auf die Börsenentwicklung eher als begrenzt einzustufen ist, dürfte die Bereitschaft zu größeren Investitionen mit dem Wegfall der Unsicherheit über den neuen Präsidenten wieder steigen, so dass die Chancen für einen positiven Jahresausklang nicht schlecht stehen.

Media Contact

Stefan Steib Landesbank Rheinland-Pfalz

Weitere Informationen:

http://www.lrp.de

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