Kapitalmarktaktivitäten der KfW: Investorenbasis weiter ausgebaut – Anspruchsvolle Verbriefungstransaktionen in Vorbereitung

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hat die KfW längerfristige Mittel in Höhe von knapp 30 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Im Rahmen des Euro Benchmark Programms wurden eine fünfjährige Globalanleihe mit einem Volumen von 5 Mrd EUR sowie eine zehnjährige Globalanleihe mit einem Volumen von 3 Mrd. EUR emittiert. „In einem Marktumfeld, in dem lang laufende Anleihen auf insgesamt geringere Nachfrage trafen, konnten wir unsere Euro Benchmark Anleihe XI mit einem für alle Seiten guten Ergebnis begeben“, erläuterte Hans W. Reich, der Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe, anlässlich des halbjährlich stattfinden Pressegesprächs zu den Kapitalmarktaktivitäten der KfW.

Unter ihrem USD-Programm hat die KfW zu Beginn des Jahres eine fünfjährige 3 Mrd. USD Anleihe am Markt platziert. Mit der außerordentlich erfolgreichen Begebung einer dreijährigen 3 Mrd. USD Anleihe in der vergangenen Woche hat die KfW ihr angekündigtes Mindestvolumen unter diesem Programm für dieses Jahr erfüllt.

Hinsichtlich der Emissionstätigkeit bei KfW Sterling-Emissionen stellte Reich eine erfreuliche Entwicklung im ersten Halbjahr fest: Aufgrund des positiven Umfeldes konnte die KfW Sterlinganleihen im Gegenwert von 3,8 Mrd. EUR emittieren, was bereits mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2003 darstellt. Die Attraktivität von KfW-Sterlinganleihen wird zudem durch eine Anfang Juli ergangene Veröffentlichung der UK Financial Services Authority gesteigert, wonach diese Anleihen künftig nicht nur von Banken, sondern auch von Versicherungen als risikofreie Anlagen eingestuft werden können.

Neue Möglichkeiten eröffnet der KfW ebenfalls der australische Markt: Seit einigen Monaten können dort auf Australische Dollar lautende KfW-Anleihen als Sicherheit bei der Australischen Zentralbank hinterlegt werden. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage konnte die KfW im ersten Halbjahr bereits zwei so genannte Känguruanleihen platzieren, die einem Gegenwert von insgesamt gut 700 Mio. EUR entsprechen.

Auch Anleihen in „exotischen“ Währungen wie beispielsweise in Ungarischen Forint oder Singapur Dollar konnten mit interessanten Ergebnissen emittiert werden. Ein weiteres Standbein der langfristigen Refinanzierung sind schließlich auch die Privatplatzierungen, bei der nach wie vor eine starke Nachfrage aus Japan zu verzeichnen ist: Die KfW hat im ersten Halbjahr 2004 rund 100 Privatplatzierungen in Japanischen Yen begeben.

„Die Nachfrage nach unterschiedlichsten Währungen und Strukturen sowie nach den etablierten Benchmark-Programmen zeigt, dass wir bei all unseren Transaktionen auf eine diversifizierte Investorenbasis blicken können“, stellte Reich zufrieden fest.

Die KfW hält an dem für das Jahr 2004 angekündigten Refinanzierungsvolumen von 50 bis 55 Mrd. EUR fest. Im zweiten Halbjahr wird sie eine weitere Euro Benchmark Anleihe begeben; ob unter dem USD-Programm eine weitere Globalanleihe folgen wird, soll je nach Marktentwicklung im zweiten Halbjahr entschieden werden.

In seinem Bericht über die Aktivitäten der KfW Bankengruppe im Bereich der Kreditverbriefung stellte Reich fest, dass sich der europäische Verbriefungsmarkt wie schon im letzten Jahr auf hohem Niveau bewegt, wobei Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eine Position einnimmt, die seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung nicht entspricht. Im ersten Halbjahr wurden in deutsche Assets in einem Volumen von rund 9 Mrd. EUR verbrieft; Verbriefungen, die unter den KfW Plattformen PROMISE und PROVIDE abgeschlossen wurden,belaufen sich auf 4,42 Mrd. EUR.

Mit Blick auf die Entwicklung des deutschen Verbriefungsmarktes seit 2000 stellte Reich fest, dass sich ein lebhaftes Marktsegment für Mittelstands- und Wohnungsbaukredite gebildet hat. „Zu dieser für die allgemeine Kreditversorgung aber auch für den Finanzplatz Deutschland wichtigen Strukturbildung hat die KfW einen wesentlichen Beitrag geleistet. Darüber hinaus hat auch die Bundesregierung mit einer Vielzahl von Maßnahmen den Weg für eine Verbreiterung des Verbriefungsmarktes geebnet, und im Kontext der ’Verbesserung der Rahmenbedingungen für Asset Backed Securities (ABS)’ spielen die TSI-Banken eine ganz wesentliche Rolle“, so das Fazit von Reich. Schließlich wies er darauf hin, dass die True Sale International GmbH, die planmäßig von den TSI-Banken gegründet worden ist, ihre Tätigkeit seit dem 26. Juni 2004 aufgenommen hat.

Derweil werden auch in Deutschland zunehmend innovative Transaktionen für den Markt entwickelt, wie z. B. die Verbriefung von mezzaninem Kapital. Auch die KfW hat im ersten Halbjahr eine besondere Verbriefungstransaktion auf den Markt gebracht: Mit Symvonie 2004-1 wurde ein kleineres, aus kleinteiligen Mittelstandsdarlehen bestehendes und regional konzentriertes Portfolio der Nationalbank Essen verbrieft, was verdeutlicht, dass auch für kleinere Portfolien eine Lösung zu vertretbaren Transaktionskosten gefunden werden konnte.

Auch im Bereich der Kreditverbriefung wird die KfW das für dieses Jahr angekündigte Volumen in Höhe von 10 bis 15 Mrd. EUR erreichen: Sie befindet sich derzeit in der Vorbereitung mehrerer Projekte und neben weiteren ’anspruchsvolleren’ Transaktionen wird darunter erneut die eine oder andere europäische Transaktion sein.

Bei Verbriefungsprojekten kooperiert die KfW zunehmend auch mit europäischen Förderinstituten, wie z. B. dem EIF (Europäischer Investitionsfonds) oder der CDC (Caisse des Dépôts). „Diese Kooperation erachten wir als sehr wichtig, um in diesem Verbund gemeinsam der Idee einer effizienten europäischen Verbriefungsplattform näher zu kommen“, so Reich.

Media Contact

Nathalie Drücke KfW

Weitere Informationen:

http://www.kfw.de

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